FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkte geht es am Dienstag zum Handelsstart etwas nach oben. Der DAX legt um 0,4 Prozent auf 13.237 Punkte zu, nachdem er im Hoch schon kurz 13.359 Zähler gesehen hatte. Für den kurzen überraschenden Schub nach oben könnte die Nachricht gesorgt haben, dass China seine Quarantäneregeln für Einreisende lockern will. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,3 Prozent auf 3.549 Zähler.

Wie bereits am Vortag zu beobachten ist oberhalb der Marke von 13.300 Punkten Abgabebereitschaft zu erkennen. Damit könnte die Schaukelbörse der letzten Tage weiter anhalten.

"In den letzten 12 Handelstagen ging es für den deutschen Leitindex jeweils 6 mal nach oben und nach unten. Bullen und Bären liefern sich weiterhin ein erbittertes Tauziehen", kommentiert QC Partners das derzeitige Geschehen. Dabei spiegele das Hin und Her das Umfeld wider. Die Bewertungen seien zwar günstig, die wirtschaftlichen Aussichten allerdings alles andere als rosig.


  Notenbanker treffen sich in Sintra 

Hauptthemen sind weiter Inflation, die Entwicklung an den Anleihemärkten, das Risiko eines russischen Gas-Lieferstopps und das Vorgehen der Zentralbanken zur Eindämmung der Inflation. Im Blick steht dazu passend das EZB-Forum im portugiesischen Sintra. Nach Einschätzung der Commerzbank wird EZB-Chefin Lagarde in ihrer Eröffnungsrede wahrscheinlich wiederholen, dass die Zinsen im Juli um 25 und im September um 50 Basispunkte steigen werden und dass man dem Problem der sogenannten Fragmentierung entschieden entgegentritt. Details zu dem dafür neu zu findenden Instrument dürften aber eher nicht zu erwarten sein.

Nach Ansicht der Zinsstrategen der Helaba dürften die EZB-Vertreter kaum auf eine Senkung der Zinserwartungen abzielen, zumal die Teuerung zum Ende der Woche auf ein neues Rekordhoch steigen dürfte. Die Marktteilnehmer könnten die Zinsspekulation daher eher wieder forcieren.

Am Anleihemarkt fallen die Kurse wieder deutlich, die Renditen stiegen also. Die deutsche Zehnjahresrendite von 1,55 Prozent am Vorabend auf knapp 1,62.


  Siemens-Kauf von Brightly kein Kurstreiber 

Nach der Übernahme von Brightly Software in den USA durch Siemens für knapp 1,6 Milliarden Dollar legt die Aktie um 0,8 Prozent zu. Siemens ergänzt damit das Digitalisierungs- und Software-Know-how im Bereich Gebäudetechnik. Die Analysten von RBC sprechen von einem logischen Schritt, um den Softwarebereich zu stärken, insbesondere das Software-as-a-Service (SaaS)-Geschäft. Der Einfluss auf den Gewinn sei aber gering.

Adidas und Puma verlieren bis zu 1,3 Prozent. Der Konkurrent Nike legte am späten Montag Quartalszahlen vor, die von gestiegenen Lagerbeständen und Engpässe in der Lieferkette geprägt waren.

Im MDAX steigen Hugo Boss um 2,7 Prozent, nachdem die Analysten von Jefferies die Aktie auf "Buy" hochgestuft haben. Nach dem deutlichen Kursabschlag am Vortag, wobei Spekulationen über verstärkte Konkurrenz als Belastungsfaktor genannt wurden, legt die Aktie von CTS Eventim um 1,7 Prozent zu.

Friedrich Vorwerk Group machen einen Satz um 8 Prozent. Das Unternehmen realisiert einen Teils der Anschlussleitung für das LNG-Terminal in Wilhelmshaven. Der Auftrag hat ein Volumen im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

Bet-at-home gewinnen 4,5 Prozent, obwohl der Online-Wettenanbieter nach einem verlorenen Rechtsstreit in der Schweiz die Prognosen gesenkt hat.


 
Aktienindex              zuletzt       +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.551,29       +0,4%       12,41     -17,4% 
Stoxx-50                3.510,32       +0,3%       12,06      -8,1% 
DAX                    13.237,54       +0,4%       51,47     -16,7% 
MDAX                   27.265,08       +0,4%      111,64     -22,4% 
TecDAX                  2.959,47       +0,0%        0,94     -24,5% 
SDAX                   12.379,32       +0,3%       36,04     -24,6% 
FTSE                    7.326,60       +0,9%       68,28      -1,7% 
CAC                     6.088,48       +0,7%       41,17     -14,9% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                 absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       1,63                   +0,09      +1,81 
US-Zehnjahresrendite        3,22                   +0,01      +1,71 
 
DEVISEN                  zuletzt       +/- %    Di, 8:18  Mo, 18:40   % YTD 
EUR/USD                   1,0588       +0,0%      1,0580     1,0597   -6,9% 
EUR/JPY                   143,73       +0,2%      143,37     143,40   +9,8% 
EUR/CHF                   1,0117       -0,0%      1,0114     1,0126   -2,5% 
EUR/GBP                   0,8635       +0,1%      0,8623     0,8626   +2,8% 
USD/JPY                   135,73       +0,2%      135,52     135,32  +17,9% 
GBP/USD                   1,2262       -0,0%      1,2271     1,2284   -9,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,6847       -0,1%      6,6859     6,6895   +5,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                20.875,19       +0,4%   20.820,08  20.746,62  -54,9% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt   VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                 111,07      109,57       +1,4%       1,50  +53,9% 
Brent/ICE                 116,87      115,09       +1,5%       1,78  +54,9% 
GAS                               VT-Schluss                +/- EUR 
Dutch TTF                 125,65      129,69       -2,9%      -3,81  +52,0% 
 
METALLE                  zuletzt      Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.827,09    1.822,60       +0,2%      +4,49   -0,1% 
Silber (Spot)              21,27       21,17       +0,5%      +0,10   -8,7% 
Platin (Spot)             916,19      911,55       +0,5%      +4,64   -5,6% 
Kupfer-Future               3,80        3,76       +1,1%      +0,04  -14,4% 
 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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June 28, 2022 03:54 ET (07:54 GMT)