FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen dürften am Donnerstag mit leichten Kursgewinnen starten. Allerdings dürfte das Aufwärtspotenzial vor Bekanntgabe der US-Inflationsdaten begrenzt sein. Impulse für Einzelaktien und Branchen gehen derweil weiter von der Berichtssaison aus. Diese ist bislang besser als erwartet verlaufen und liefert damit eine wichtige Stütze für die Börsen. Der DAX dürfte mit 15.536 Punkten 0,3 Prozent höher ins Rennen gehen, für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn 0,4 Prozent höher bei 4.222 Zählern ab.

"Der Handel wird ganz im Bann der US-Inflationsdaten verlaufen", sagt ein Marktteilnehmer. Sie werden am Nachmittag veröffentlicht, erwartet wird ein weiterer Anstieg auf 7,2 Prozent. "Von der Inflationsrate hängt es ab, wie schnell und stark die US-Notenbank die Zinsen erhöht", sagt er. Eine noch höhere Inflationsrate könnte die Zinsängste schüren, meint er. Eine unerwartet niedrige Inflationsrate könnte dagegen den Dollar unter Druck setzen. 


   Siemens mit besseren Zahlen

Mit festen Kursen rechnet ein Marktteilnehmer bei Siemens. "Die Zahlen liegen in der Breite deutlich über den Erwartungen", sagt er. Die Gewinnschätzungen dürften nun steigen. Heraus steche vor allem der starke Auftragseingang. "Der legt die Grundlage für eine weiter starke Entwicklung", so der Marktteilnehmer. Im Spezialistenhandel ziehen die Titel um 2,8 Prozent an.

Die Deutsche Börse hat die Umsatz- und Ergebniserwartungen geschlagen, aber auch die Kosten liegen über den Erwartungen. Die Ziele für das abgelaufene Jahr wurden erreicht. Auch der Ausblick entspricht den Erwartungen. Der Börsenbetreiber strebt im laufenden Jahr einen Anstieg der Nettoerlöse auf rund 3,8 Milliarden Euro sowie ein EBITDA von rund 2,2 Milliarden Euro an. Die Citigroup sieht wenig Aufwärtspotenzial bei den Marktschätzungen. Im Spezialistenhandel zeigt sich der Kurs auch nur 0,2 Prozent höher.

"Metro kriegt endlich die Kurve", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Quartalszahlen. Die Umsätze sind deutlich und die Gewinne stark gestiegen, die Gewinnkennziffern um bis zu 50 Prozent. "Die Kurs-Entwicklung der vergangenen sechs Monate war lausig", so der Marktteilnehmer mit Blick auf den Kursrutsch um mehr als ein Viertel seit August. "Die Zahlen bieten nun die Chance auf eine deutliche Erholung", sagt er. Im Spezialistenhandel steigt der Kurs um 2,1 Prozent.

Etwas über den Erwartungen liegen die Quartalszahlen von Thyssenkrupp, wie ein Marktteilnehmer sagt. Das gelte für den Umsatz und das bereinigte EBIT. "Allerdings ist auch der Cashflow wie befürchtet noch negativer geworden", sagt er. Der Ausblick bewege sich im Rahmen der Erwartungen, so dass stärkere Impulse von dem Bericht nicht zu erwarten seien.

Als im erwarteten Rahmen gut werden die Jahreszahlen von Bilfinger im Handel bezeichnet. Alle hauseigenen Unternehmensziele seien erreicht worden. Im Spezialistenhandel gewinnt die Titel 0,7 Prozent. 


   L'Oreal mit gutem China-Geschäft

Gut kommen die Geschäftszahlen des Kosmetikkonzerns L'Oreal an. Das Geschäft in China und den USA sei im vergangenen Quartal stärker als erwartet verlaufen, heißt es. Der Marktanteil konnte weiter ausgebaut werden, wie der jüngste Nielsen-Report zeigte. Auf Jahressicht ging es mit dem Umsatz um über 16 Prozent nach oben und damit in etwa doppelt so stark wie das Marktwachstum. Laut Ausblick will L'Oreal auch dieses Jahr weiter wachsen. Der Gewinn je Aktie legte sogar um 20,9 Prozent zu.

Starke Geschäftszahlen hat die Societe Generale vorgelegt. In ersten Einschätzungen aus dem Handel wird vor allem auf deutliche höheren Gewinnkennziffern verwiesen. Die französische Großbank konnte einen Gewinn je Aktie von 5,97 Euro 2021 vermelden bzw 5,52 Euro bei den Underlying Earnings. "Die Erwartungen der Analysten lagen im Schnitt nur um 5,00 Euro", meint ein Händler. Die operativen Bruttoeinnahmen legten über 55 Prozent zum Vorjahr zu. Die Qualität der Gewinndetails sehe besser als bei der BNP Paribas aus, heißt es weiter. 


=== 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mi, 17:02 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1425      +0,0%     1,1421         1,1429   +0,5% 
EUR/JPY           132,12      +0,1%     131,99         131,94   +1,0% 
EUR/CHF           1,0557      -0,0%     1,0819         1,0557   +1,8% 
EUR/GBP           0,8441      +0,0%     0,8438         0,8436   +0,5% 
USD/JPY           115,62      +0,1%     115,55         115,44   +0,4% 
GBP/USD           1,3538      +0,0%     1,3535         1,3549   +0,1% 
USD/CNH           6,3622      -0,0%     6,3631         6,3667   +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        44.010,11      -1,3%  44.600,26      43.746,51   -4,8% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          89,47      89,66      -0,2%          -0,19  +19,5% 
Brent/ICE          91,15      91,55      -0,4%          -0,40  +17,6% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.834,34   1.833,40      +0,1%          +0,94   +0,3% 
Silber (Spot)      23,34      23,35      -0,1%          -0,01   +0,1% 
Platin (Spot)   1.037,70   1.038,15      -0,0%          -0,45   +6,9% 
Kupfer-Future       4,64       4,60      +0,8%          +0,04   +3,9% 
===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 10, 2022 02:18 ET (07:18 GMT)