FRANKFURT (Dow Jones)--Siemens Energy kann seine verlustträchtige Windkraftanlagen-Tochter Siemens Gamesa in Kürze von der Börse nehmen. Die Aktionäre votierten auf einer außerordentlichen Hauptversammlung mit der erforderlichen Mehrheit für einen entsprechenden Antrag, wie die Gesellschaft im Anschluss mitteilte. Über das Delisting der Aktien an den Börsen in Bilbao, Barcelona, Madrid und Valencia muss nun die spanische Börsenaufsicht CNMV befinden. Das dürfte einige Tage in Anspruch nehmen.

Siemens Energy verfügt inzwischen über mindestens knapp 93 Prozent des Kapitals von Gamesa, will aber auch die restlichen ausstehenden Aktien noch aufkaufen.

Nach dem Ende der Börsennotierung wird die Führung des Unternehmens auf drei Direktoren verkleinert, wobei Jochen Eickholt weiter CEO bleibt. Zudem fallen die Berichtspflichten weg. Gewinnwarnungen aus dem Baskenland, die zuletzt regelmäßig die Münchner Konzernmutter peinlich überraschten und diese zu einer schnellen Reaktion ihren Aktionären gegenüber zwangen, werden dann der Vergangenheit angehören. Zuletzt war dies in der vergangenen Woche geschehen, als Gamesa eine Einmalbelastung in Höhe von 472 Millionen Euro verkünden musste, um das Risiko vermehrt auftretender Garantiefälle in den kommenden acht Jahren aufzufangen.

Siemens-Energy-Chef Christian Bruch will Gamesa vollständig integrieren und verspricht sich davon innerhalb von drei Jahren jährliche Kosteneinsparungen von bis zu 300 Millionen Euro.

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January 25, 2023 08:59 ET (13:59 GMT)