MÜNCHEN (awp international) - Der Energiekonzern Siemens Energy hat Spekulationen um eine Komplettübernahme des Windanlagenbauers Gamesa sowie um ein Delisting von der spanischen Börse zurückgewiesen. Siemens Energy plane derzeit kein Angebot für Gamesa, auch seien weder die Banken Morgan Stanley oder die Deutsche Bank dafür mandatiert worden, erklärte das Unternehmen am Dienstag gegenüber der spanischen Börsenaufsicht.

Siemens Gamesa sei jedoch Teil einer regelmässigen Überprüfung des Konzern-Portfolios, für die Zukunft könne kein Szenario ausgeschlossen werden. Siemens-Energy-Chef Christian Bruch hatte bei den Zweitquartalszahlen Anfang Mai erklärt, eine Komplettübernahme sei aktuell kein Thema. Im Vordergrund stünde zunächst die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit bei der Energy-Sparte Gas and Power sowie bei Gamesa. Beide Bereiche befinden sich derzeit im Umbau. Bruch hatte zugleich eingeräumt, dass eine Diskussion über einen solchen Schritt "irgendwann einmal" im Raum stünde.

Die Spekulationen um eine Komplettübernahme von Gamesa durch Energy sind nicht neu und keimen seit der Ausgliederung des Energiegeschäfts aus dem Siemens-Konzern im vergangenen September. Am Dienstag hatte die spanische Zeitung Expansión über ein mögliches Delisting berichtet. Die Siemens-Gamesa-Aktie war daraufhin vom Handel in Madrid ausgesetzt worden. Inzwischen wird das Papier wieder gehandelt und liegt mehr als 3 Prozent im Plus./nas/fba