--Siemens Gamesa rutscht in 1Q in EBIT-Verlust

--Siemens Gamesas neue Prognose signalisiert EBIT-Verlust im GJ

--Aktien zu Handelsbeginn deutlich im Minus

(NEU: Details zu Siemens-Gamesa-Ergebnissen, Analysten, Kursreaktion)

Von Ulrike Dauer und Florian Faust

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens Energy AG hat nach einem Quartalsverlust bei der spanischen Tochter Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) und angesichts möglicher Verluste im Gesamtjahr bei Siemens Gamesa die eigene Prognose für das Geschäftsjahr 2022 gesenkt. Auch die Erwartungen an 2023 werden überprüft. Siemens Gamesa und Siemens Energy rutschten im ersten Geschäftsquartal operativ in die roten Zahlen. Höhere Kosten als erwartet in der Windturbinensparte, Lieferkettenprobleme und Projektverzögerungen wirkten sich den Angaben zufolge negativ auf die Ergebnisse der spanischen Tochter aus. Im Gesamtjahr schließt Siemens Gamesa einen operativen Verlust nicht aus, wie der Konzern am Donnerstagabend mitteilte.

Die Aktie reagierte am Freitagmorgen negativ auf die Ankündigungen. Siemens Gamesa notierte zu Handelsbeginn 12 Prozent schwächer, Siemens Energy 5,5 Prozent im Minus. Den Citi-Analysten zufolge ist die Prognosesenkung bei Siemens Gamesa gravierender als der Quartalsverlust, da sich globale Lieferkettenprobleme nicht so schnell lösen ließen, wie bisher angenommen.


   Siemens Gamesa senkt nach EBIT-Verlust das EBIT-Margenziel 

Die Siemens Gamesa Renewable Energy SA hat nach vorläufigen Ergebnissen im ersten Geschäftsquartal per Ende Dezember einen bereinigten operativen Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT-Verlust) von 309 Millionen Euro eingefahren. Im Vorjahr hatte der spanische Energiekonzern noch einen Gewinn von 121 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Umsatz sank auf 1,8 Milliarden Euro von 2,3 Milliarden. Der Auftragseingang stieg auf 2,5 Milliarden Euro von 2,3 Milliarden.

Den operativen Verlust begründete Siemens Gamesa vor allem mit Abweichungen der tatsächlichen Kosten von den geschätzten sowie insgesamt Kosteninflation bei Windturbinen. Zudem habe die 5.X-Turbinenplattform unter Verzögerungen gelitten, die durch Lieferengpässe verschärft wurden. "Außerdem haben sich die volatilen Marktbedingungen auf die Investitionsentscheidungen einiger unserer Kunden ausgewirkt und infolgedessen zu Verzögerungen bei einigen unserer Projekte geführt", so das Unternehmen.

Siemens Gamesa rechnet nun für das Geschäftsjahr 2021/22 per Ende September mit einem möglichen operativen Verlust. Die bereinigte EBIT-Marge sieht der Konzern zwischen minus 4 Prozent und plus 1 Prozent anstatt bei 1 bis 4 Prozent. Beim Umsatz rechnet er nun mit einem Rückgang von 2 bis 9 Prozent anstatt 2 bis 7 Prozent. Für den Rest des Geschäftsjahres erwartet Siemens Gamesa aufgrund der erwarteten Erholung und der Kostenoptimierung insgesamt eine bessere Geschäftsentwicklung und peilt mittelfristig unverändert eine bereinigte EBIT-Marge von 8 bis 10 Prozent an.


   Siemens Energy senkt nun auch Umsatz- und EBIT-Prognosen 

Siemens Energy hat nun entsprechend den neuen Vorgaben von Siemens Gamesa den eigenen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr per Ende September gesenkt. Den möglichen Umsatzrückgang zum Vorjahr sieht der Konzern nun bereinigt bei bis zu 2 Prozent anstatt bei bis zu 1 Prozent, unverändert beließ er das obere Ende der Spanne, die einen Umsatzanstieg bis zu 3 Prozent vorsieht. Die bereinigte angepasste EBITA-Marge soll nun zwischen 2 und 4 Prozent liegen anstatt bei 3 bis 5 Prozent. Für 2023 werde der Vorstand die bereinigte angepasste EBITA-Marge überprüfen. Bislang ging er von einer Bandbreite zwischen 6,5 und 8,5 Prozent aus.

Nach vorläufigen Zahlen sank bei Siemens Energy im ersten Geschäftsquartal der Umsatz auf 5,96 (Vorjahr 6,54) Milliarden Euro, auf vergleichbarer Basis ein Minus von 11,4 Prozent. Beim bereinigten angepassten EBITA ergab sich im Quartal ein Verlust von 63 Millionen Euro (Vorjahr: Gewinn von 366 Millionen Euro), die entsprechende EBITA-Marge lag bei minus 1,1 Prozent nach plus 5,6 Prozent.

Die vollständigen Quartalsergebnisse will Siemens Energy am 9. Februar veröffentlichen, Siemens Gamesa am 3. Februar.

Kontakt zu den Autoren: ulrike.dauer@dowjones.com; florian.faust@wsj.com

DJG/uxd/sha

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January 21, 2022 04:14 ET (09:14 GMT)