NEW YORK (Dow Jones)--Zum Start in den Montagshandel zeichnet sich an den US-Börsen eine kleine Gegenbewegung auf die Verluste vom Freitag ab. Die Futures auf die großen Aktienindizes tendieren vorbörslich etwas fester. Allzu weit dürften sich die Anleger aber nicht vorwagen, denn zum einen müssen sie in den kommenden Tagen eine Fülle von Unternehmenszahlen verarbeiten, zum anderen wird die US-Notenbank am Mittwoch das Ergebnis ihrer Zinssitzung bekanntgeben. Eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte gilt als ausgemacht.

Zwischenzeitliche Spekulationen über einen Zinsschritt um 100 Basispunkte sind aus dem Markt weitgehend verschwunden. Gleichwohl fürchten Marktteilnehmer, dass die Federal Reserve bei ihren Bemühungen, die Inflation einzudämmen, die Wirtschaft abwürgen könnte. Einige der im bisherigen Verlauf der Bilanzsaison veröffentlichten Geschäftsberichte und Ausblicke zeigten schon Spuren eines Abschwungs. In Verbindung mit schwächeren Konjunkturdaten weckten sie allerdings auch Hoffnungen, dass die Fed das Tempo ihrer geldpolitischen Straffung drosseln werde. Das half, die Verluste der Aktienmärkte im Zaum zu halten.

Die Agenda der Konjunkturdaten ist am Montag sehr übersichtlich. Veröffentlicht wurde nur der Chicago Fed National Activity Index für Juni. Er erreichte wie im Vormonat einen Stand von -0,19.

Auch auf Unternehmensseite tut sich zu Wochenbeginn noch nicht viel. Das ändert sich in den kommenden Tagen, wenn unter anderem Schwergewichte wie Apple, die Google-Mutter Alphabet, die Facebook-Mutter Meta und Amazon Geschäftszahlen vorlegen. Sie dürften darüber entscheiden, ob der Technologiesektor seine jüngste Erholung fortsetzen wird. Der Nasdaq-Composite hat zwar seit Jahresbeginn 24 Prozent verloren, aber im Monat Juli bislang um 7,3 Prozent zugelegt.


   WHO-Einschätzung zu Affenpocken beflügelt Siga und Inovia 

Kurssprünge von 29 bzw 5,8 Prozent verzeichnen die Aktien der Pharmahersteller Siga Technologies und Inovia Pharmaceuticals, nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den jüngsten Affenpockenausbruch zur internationalen Notlage erklärt hat.

Mit Enttäuschung werden die Geschäftszahlen des Goldminenbetreibers Newmont (vorbörslich -4%) aufgenommen. Aufgrund kräftig gestiegener Kosten war der Gewinn im zweiten Quartal stärker als erwartet gesunken.

Nachdem enttäuschende Geschäftszahlen die Snap-Aktie am Freitag um gut 39 Prozent einbrechen ließen, reagieren Analysten mit Abstufungen. Dies drückt den Kurs um weitere 2,6 Prozent.

Intel zeigen sich 0,5 Prozent höher. Die taiwanische Mediatek wird Technik von Intel zur Herstellung von Smart-Geräten einsetzen.

Am Anleihemarkt erholen sich die Renditen nach dem Rücksetzer der vergangenen Woche. Die Zinsstrukturkurve ist indessen nach wie vor invers, was als Rezessionssignal gilt.

Der Dollarindex gibt um 0,3 Prozent nach. Stratege Matthew Ryan von Ebury traut dem Dollar nicht mehr viel Aufwertungspotenzial zu. Er verweist darauf, dass einige Notenbanken die Zinsen stärker als erwartet angehoben hätten, was bei der US-Notenbank wohl aber nicht der Fall sein werde. Zwar dürfte die Fed am Mittwoch die Zinsen wie weithin erwartet um 75 Basispunkte erhöhen, danach dürfte sie das Tempo aber drosseln und wie in der Vergangenheit Zinsschritte von 25 oder 50 Basispunkten vornehmen.

Der nachgebende Dollar und die sich abzeichnende positive Tendenz der Aktienmärkte geben dem Ölpreis Rückenwind. Beobachter sprechen auch von einer Gegenbewegung auf die bisher im Juli verzeichneten Preisrückgänge am Ölmarkt.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite    Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,01        +2,1        2,99          227,8 
5 Jahre                  2,90        +4,9        2,85          163,9 
7 Jahre                  2,90        +6,9        2,83          146,2 
10 Jahre                 2,83        +7,0        2,76          131,7 
30 Jahre                 3,06        +9,0        2,97          116,3 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %   Mo, 8:37h  Fr, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0236       +0,2%      1,0198         1,0224  -10,0% 
EUR/JPY                139,89       +0,6%      139,08         139,14   +6,9% 
EUR/CHF                0,9868       +0,4%      0,9836         0,9824   -4,9% 
EUR/GBP                0,8487       -0,3%      0,8521         0,8498   +1,0% 
USD/JPY                136,66       +0,4%      136,39         136,11  +18,7% 
GBP/USD                1,2060       +0,5%      1,1969         1,2032  -10,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,7530       -0,1%      6,7555         6,7579   +6,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             21.911,47       -4,0%   21.884,48      23.443,81  -52,6% 
 
ROHOEL                zuletzt   VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               96,60       94,70       +2,0%           1,90  +35,0% 
Brent/ICE              104,13      103,20       +0,9%           0,93  +39,0% 
GAS                            VT-Schluss                    +/- EUR 
Dutch TTF              169,26      161,15       +5,9%           9,39  +41,7% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.726,28    1.727,40       -0,1%          -1,12   -5,6% 
Silber (Spot)           18,65       18,59       +0,3%          +0,05  -20,0% 
Platin (Spot)          888,38      874,44       +1,6%         +13,94   -8,5% 
Kupfer-Future            3,37        3,35       +0,8%          +0,03  -24,1% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
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July 25, 2022 08:47 ET (12:47 GMT)