EINDHOVEN (dpa-AFX) - Der Lichtkonzern Signify zieht seine Prognose für das laufende Jahr wegen der hohen Unsicherheiten durch die Corona-Krise zurück. Er sähe sich momentan nicht in der Lage, einen Ausblick zu geben, teilte der niederländische Osram-Konkurrent am Freitag in Eindhoven mit. Zudem zieht die ehemalige Philips-Tochter den Dividendenvorschlag zurück.

Konzernchef Eric Rondolat geht davon aus, dass die Nachfrage im zweiten Quartal schwach bleiben dürfte. Der Konzern habe eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen ergriffen, um die Profitabilität und den freien Barmittelzufluss (Free Cashflow) zu sichern. Dazu gehöre etwa die Kürzung nicht notwendiger Investitionen, der Verzicht des Aufsichtsrats und des Führungsteams auf 20 Prozent des Gehalts im zweiten Jahresviertel, eine freiwillige Reduzierung der Arbeitszeit von einem bedeutenden Teil der Mitarbeiter sowie ein Einstellungsstopp.

Im ersten Quartal bekam Signify die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie bereits zu spüren. Der Umsatz ging um 3,5 Prozent auf rund 1,43 Milliarden Euro zurück. Auf vergleichbarer Basis - also um Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte bereinigt - sackten die Erlöse um 15,3 Prozent ab. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) sank um 2,3 Prozent auf 112 Millionen Euro. Unter dem Strich brach der Nettogewinn um fast 40 Prozent auf 27 Millionen Euro ein.

Während die Schwäche im klassischen Beleuchtungsgeschäft anhielt, lief es auch im Geschäft mit Beleuchtung für Privathaushalte sowie im LED-Geschäft nicht rund. Im Geschäft mit Beleuchtungen für Geschäftskunden im Bereich Internet der Dinge profitierte Signify dagegen von der nun abgeschlossenen Übernahme des US-amerikanischen Beleuchtungsherstellers Cooper Lighting Solutions, der in der Bilanz konsolidiert wurde. Ohne Cooper wären die Umsätze auch in diesem Segment rückläufig gewesen.

Signify gehörte früher zum Elektronikkonzern Philips und ist seit Mai 2016 ein eigenständiges börsennotiertes Unternehmen./eas/mis/fba