FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von SMA Solar sind am Montag erstmals seit September 2016 wieder über die Marke von 30 Euro gestiegen. Nachdem sie am Freitag noch denkbar knapp an der Hürde gescheitert waren, kletterten die Papiere des Herstellers von Steuerungstechnik für Solaranlagen zu Wochenbeginn in der Spitze bis auf 30,84 Euro. Sie erreichten damit den höchsten Stand seit Mitte September vergangenen Jahres. Zuletzt lagen sie noch mit 1,39 Prozent im Plus bei 30,335 Euro.

Börsianer begründeten den Aufwind vor allem mit einem verbesserten Branchenumfeld. Solarwerte waren in den vergangenen Tagen weltweit wieder etwas gefragter, wie deutliche Kursgewinne bei großen Branchenwerten wie First Solar im bisherigen Juli-Verlauf zeigen. Im TecDax ist SMA zwar der letzte verbliebene Branchenwert, andere europäische Solarakien wie zum Beispiel Meyer Burger befinden sich aber ebenfalls seit Tagen im Aufwind. Am Montag kletterten sie in Zürich sogar noch stärker um fast 5 Prozent.

Händlern zufolge hat sich die Lage bei SMA mittlerweile charttechnisch verbessert. "Der Aktie ist es am Freitag schon gelungen, den wichtigen Widerstand bei 28,80 zu knacken und eine neue Aufwärtsdynamik zu schaffen", sagte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel. Ein weiterer Börsianer sprach davon, dass der Sprung über die 30 Euro weitere Käufe durch sogenannte "Stop-Buy-Orders" nach sich gezogen habe. Damit versuchten Anleger zu verhindern, dass ihnen der Kurs quasi "davonläuft".

Aber auch abseits der Sektortendenz scheint wieder etwas Fantasie in die Aktie von SMA Solar zu kommen, wie Analyst Arash Roshan Zamir von Warburg Research feststellt. Er verweist dabei auf die Bestrebung, an den Megatrends in der Branche teilzuhaben - etwa im Bereich der Energiespeicherung und der Digitalisierung. "Dies sind Anstrengungen, die wir begrüßen", sagte der Experte. Er sieht darin aber nur einen Zukunftsweg, keinen schnellen Heilsbringer. Mit seinem "Sell"-Votum rät er deshalb weiter zum Verkauf der Aktie.

Der in den kommenden Jahren geplante Umbau vom Wechselrichter-Hersteller zum Energiedienstleister hat den SMA-Papieren auch auf Sicht von mehreren Monaten geholfen. Seit dem Mitte November erreichten Zwischentief von 20,80 Euro haben sie nunmehr schon um fast die Hälfte zugelegt. Von den Boom-Zeiten, in denen 2010 Kurse jenseits der 100 Euro erreicht wurden, sind sie aber weiter meilenweit entfernt./tih/bek/fbr