Bangalore (Reuters) - Trotz eines erneuten Milliardenverlusts von WeWork rückt ein Börsengang des Bürovermieters offenbar näher.

Das US-Unternehmen will zu einer Bewertung von rund neun Milliarden Dollar in einen leeren Börsenmantel (SPAC) schlüpfen, wie aus einer Präsentation hervorgeht. Mit deren Hilfe wolle WeWork bei bestehenden und bei möglichen neuen Investoren eine Milliarde Dollar frisches Geld einsammeln, sagte eine mit den Plänen vertraute Person. Nach einem Bericht der "Financial Times" ist WeWork in Gesprächen mit dem SPAC BowX Acquisition Corp, das im August mit einem Kapital von 420 Millionen Dollar an die Technologiebörse Nasdaq gegangen war. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht äußern.

Reuters hatte bereits im Januar über Börsenpläne von WeWork über ein SPAC berichtet. Der Bürovermieter hatte 2019 schon einmal kurz vor einem Börsengang gestanden, war damals aber an der wachsenden Kritik am exzentrischen Management-Stil seines Gründers Adam Neumann gescheitert. Der Großaktionär Softbank musste das Unternehmen letztlich mit Finanzspritzen retten.

Im Corona-Jahr 2020 schrieb WeWork der Präsentation zufolge einen Verlust von 3,2 Milliarden Dollar, ein Jahr zuvor waren es 3,5 Milliarden gewesen. Weltweit sind viele Beschäftigte wegen der Pandemie seit Monaten im Homeoffice, viele Firmen wollen auch in Zukunft verstärkt Arbeiten von zuhause ermöglichen. Ende des vergangenen Jahres lag die Auslastung von WeWork nur bei 47 Prozent, bis Ende 2022 rechnet das Unternehmen aber wieder mit 90 Prozent.