FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert sind Europas Aktienbörsen am Dienstag in den Handel gestartet. An der übergeordneten Konsolidierungstendenz dürfte sich nichts ändern. "Der Markt dürfte seitwärts laufen, bis klare Tendenzen aus der Berichtssaison erkennbar sind", sagt ein Händler. Die zentralen Fragen, auf die sich der Markt Antworten erhoffe, seien der Umgang mit den Problemen der Lieferketten und mit der Inflation.

Hier wolle man hören, dass die Preissetzungsmacht der Unternehmen stark sei und der Kostenschub durch Energiepreise auf den Kunden umgelegt werden könne. Zumindest in den USA sehe dies bisher ordentlich aus, dort hätten über 80 Prozent der bisher berichteten Unternehmen ihre Gewinnerwartungen übertreffen können. Der DAX gibt 2 Punkte auf 15.472 nach, für den Euro-Stoxx-50 geht es dagegen leicht um 0,1 Prozent auf 4.156 nach oben.


   Ericsson nach Zahlen unter Druck 

Nach Zahlen geht es für Ericsson kräftig um 3,7 Prozent nach unten. Die Umsätze im dritten Quartal sind laut der Citigroup 3 Prozent unter den Schätzungen ausgefallen. Das bereinigte EBIT habe 18 Prozent über den Schätzungen gelegen. Nach Ansicht der Analysten hat das Unternehmen unter Lieferkettenproblemen gelitten.

Nach Geschäftszahlen fallen Tele2 um 3,5 Prozent. Im Blick steht der Ausblick, dieser wird im Handel als konservativ eingestuft. Wie Jefferies anmerkt, habe das Unternehmen den Ausblick nur bestätigt, während am Markt über eine mögliche Anhebung des EBITDA-Ziels diskutiert worden sei.

BHP steigen trotz eines schwächeren Produktionsberichts um 0,8 Prozent. Analysten zeigen sich relativ entspannt: So heißt es von Macquarie, während Kohle, Kupfer und Eisenerz etwas schwächer waren, sei dies vom Energiebereich aufgefangen worden. Dazu gehe die geringere Produktion nicht auf Nachfragerückgänge, sondern auf Wartungsaktiviäten zurück. Bei Jefferies sieht man zudem Unterstützung durch steigende Preise für die wichtigsten Rohstoffe bei BHP kommen.

Leicht positiv wertet ein Händler die Beteiligung von Delivery Hero (+0,8%) an Gorillas. In der Aktie könne man dies aber nicht konkret einpreisen. "Das sind strategische Maßnahmen, um überall den Fuß in der Tür zu haben, auch bei möglichen Konsolidierungen im Sektor", so der Händler. Gorillas habe sich in der aktuellen Finanzierungsrunde rund 1 Milliarde Dollar besorgt, Delivery Hero habe sich mit rund 8 Prozent oder 200 Millionen Euro daran beteiligt.


   Software AG senkt die Prognose 

Nach einer gesenkten Prognose verlieren Software AG 10,2 Prozent. "Das dürfte viele auf dem falschen Fuß erwischen", kommentierte ein Händler die Warnung vom Vorabend. Denn in die lange seitwärts laufende Aktie sei nach dem erhöhten Ausblick von SAP wieder Fantasie gekommen. Vor allem dass die Prognosesenkung im vermuteten Wachstumsbereich Digital Business vorgenommen wurde, stößt sauer auf. Software AG rechnet für das Gesamtjahr nur noch mit einem währungsbereinigten Wachstum von 13 bis 17 Prozent nach zuvor 15 bis 25 Prozent.

Etwas überrascht über das vermeintliche Ausmaß der Probleme in Österreich äußert sich ein Händler zu Bet-at-Home: "Dass es da Kundenklagen gibt, war bekannt, aber dass man sich gleich aus dem Land zurückzieht, hat doch eine andere Dimension". Noch belastender sei aber, dass das EBITDA wegen Rückstellungen dafür in den negativen Bereich fällt und die Vorlage der Quartalszahlen verschoben wird. Die Aktien brechen um mehr als 13 Prozent ein.


=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.154,89      +0,1%          3,49         +17,0% 
Stoxx-50                3.604,51      -0,1%         -2,66         +16,0% 
DAX                    15.462,42      -0,1%        -12,05         +12,7% 
MDAX                   34.418,55      +0,1%         28,90         +11,8% 
TecDAX                  3.721,44      -0,0%         -0,22         +15,8% 
SDAX                   16.735,34      +0,4%         74,70         +13,4% 
FTSE                    7.202,96      -0,0%         -0,87         +11,5% 
CAC                     6.665,92      -0,1%         -7,18         +20,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,15                    +0,00          +0,43 
US-Zehnjahresrendite        1,58                    -0,01          +0,66 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Di, 8:10 Uhr  Mo, 17:34 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1654      +0,4%        1,1654         1,1604    -4,6% 
EUR/JPY                   132,79      +0,0%        132,96         132,59    +5,3% 
EUR/CHF                   1,0725      -0,0%        1,0728         1,0719    -0,8% 
EUR/GBP                   0,8453      -0,0%        0,8458         0,8458    -5,4% 
USD/JPY                   113,97      -0,3%        114,09         114,26   +10,3% 
GBP/USD                   1,3786      +0,4%        1,3779         1,3719    +0,9% 
USD/CNH (Offshore)        6,3963      -0,5%        6,3972         6,4277    -1,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                62.262,26      +0,7%     62.346,25      61.855,01  +114,3% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  83,17      82,44         +0,9%           0,73   +73,8% 
Brent/ICE                  84,75      84,33         +0,5%           0,42   +67,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.782,75   1.764,88         +1,0%         +17,87    -6,1% 
Silber (Spot)              23,74      23,18         +2,4%          +0,56   -10,1% 
Platin (Spot)           1.058,00   1.038,98         +1,8%         +19,03    -1,2% 
Kupfer-Future               4,77       4,73         +1,0%          +0,05   +35,4% 
=== 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 19, 2021 03:54 ET (07:54 GMT)