Zürich (awp) - Der Kampf um die Zukunft von SoftwareOne könnte in eine neue Runde gehen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montagnachmittag berichtet, erwägt die Private-Equity-Gesellschaft Bain Capital ein erneutes Angebot für den Fall, dass der Verwaltungsrat von SoftwareOne ausgetauscht wird. Die Agentur beruft sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Bekanntlich haben die SoftwareOne-Gründeraktionäre um Daniel von Stockar, B. Curti Holding AG und René Gilli eine ausserordentliche Generalversammlung angestrengt, um den bisherigen Verwaltungsrat fast vollständig auszutauschen und von Stockar wieder als Präsidenten des Aufsichtsgremiums einzusetzen. Diese a.o. GV ist für den 18. April zusammen mit der ordentlichen GV angesetzt.

Die Initiative zum Austausch des VR erfolgte, nachdem der bisherige VR das Übernahmeangebot von Bain über 18,80 Franken je Titel nach einer umfassenden Prüfung abgelehnt hatte. Dieses wiederspiegele nicht den Wert des Unternehmens und sei daher nicht im besten Interesse der Aktionäre, hiess es damals in der Begründung.

Auflösung der Gruppe mit Bain

Erst am (heutigen) Montag hatten die Gründeraktionäre bekannt gegeben, dass sie die bestehende Gruppe mit Bain Capital auflösen wollen. In dieser hielten sie rund 29 Prozent des Aktienkapitals. Mit der Auflösung der Gruppe soll ein langwieriger, zermürbender und teurer Rechtsstreit vermieden und der Weg für eine reibungslose a.o. GV freigemacht werden, hiess es dazu.

Dabei warfen die Gründungsaktionäre dem aktuellen VR vor, fadenscheinige und rechtlich unbegründete Argumente vorzubringen, um die Konstituierung der Gruppe und das Eigentum der Gründeraktionäre an ihren Aktien infrage zu stellen. "Bei seinem Versuch, die ordnungsgemässe und faire Durchführung der a.o. GV zu verhindern, ist der derzeitige Verwaltungsrat nicht einmal vor der haltlosen Drohung zurückgeschreckt, die Stimmrechte der Gründeraktionäre auszusetzen", schrieben die Gründeraktionäre in ihrer Mitteilung. Vor diesem Hintergrund hätten sie keine andere Wahl gehabt, als die Gruppe aufzulösen.

Gegenüber Bloomberg wie auch der Nachrichtenagentur AWP lehnte Bain Capital eine Stellungnahme ab. Auch ein SoftwareOne-Sprecher wollte keinen Kommentar abgeben.

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