Seit der Börsennotierung von Syensqo bewegen sich dessen Aktien kaum. Mit einem aktuellen Kurs von 93,5 € werden sie zum 17-fachen des für dieses Jahr erwarteten Gewinns und zu weniger als dem 14-fachen des für nächstes Jahr erwarteten Gewinns gehandelt. Ein direkt vergleichbares Unternehmen wie Hexcel aus den USA wird zu einer doppelt so hohen Bewertung gehandelt.
Das Kurssteigerungspotenzial der Syensqo-Aktie ist also durchaus real, was beispielsweise der bekannte Fonds Greenlight Capital vor einigen Wochen hervorhob. Bei Solvay ist dieses Potenzial bereits teilweise realisiert, da die Aktie seit der Trennung der beiden Einheiten stark gestiegen ist.
Als Weltmarktführer in allen seinen Segmenten - insbesondere bei Natriumkarbonaten, Natriumbikarbonaten und Peroxiden - mit einem gut diversifizierten Portfolio und einer finanziellen Performance, die im Allgemeinen über der seiner Mitbewerber liegt, kann sich Solvay dennoch dem allgemeinen Pessimismus, der den gesamten europäischen Chemiesektor betrifft, nicht entziehen.
Der Gewinn pro Aktie soll in diesem Jahr 3,5 € erreichen und im nächsten Jahr aufgrund einer Erholung der Preise für Sodakarbonate auf 4 € steigen. Das Management erwartet, bis 2028 fast 7 € Gewinn pro Aktie erreichen zu können, insbesondere durch ein ambitioniertes Kostensenkungsprogramm von 300 Millionen €.
Die Geschäftstätigkeit von Solvay zeichnet sich durch beispielhafte Stabilität aus, mit einer soliden Cashflow-Generierung, die die Dividendenausschüttung mehr als ausreichend deckt. Die derzeitige Bewertung bleibt daher möglicherweise attraktiv, insbesondere für sogenannte „Value“-Investoren, die sich in einem nach wie eher unpopulären Sektor positionieren möchten.