Bern (awp) - Für die Aktien von Sonova geht es am Montag trotz vorbörslich höherer Kursen nach unten. Der Hörgerätespezialist aus Stäfa enttäuschte Analysten mit einer "nur" stabilen Prognose. Applaus gibt es derweil für das Kostenmanagement.

Die Sonova-Titel notieren um 10.35 Uhr 4,0 Prozent tiefer bei 381,00 Franken, nachdem im vorbörslichen Handel von Julius Bär noch Kurse von über 400 Franken gestellt wurden. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI tendiert derweil 0,02 Prozent tiefer. Die Aktien gehören aber immer noch zu den Top-SLI-Performern des Jahres und verbuchen bisher ein Plus von knapp 70 Prozent im bisherigen Börsenjahr.

Für viele Anleger scheine nun daher der Zeitpunkt gekommen, um Gewinne einzustreichen, meinen Händler. Die meisten Investoren sind sich zwar einig, dass die kräftige Margenverbesserungen positiv herauszustreichen sei, die fehlende Erhöhung der Jahresvorgaben schlage indes negativ zu Buche. Hoffnung gebe zumindest, dass die Übernahme von Sennheiser nicht in den aktuellen Vorgaben enthalten ist.

Dass der Ausblick nur bestätigt wurde, haben hingegen die Experten von Vontobel erwartet. Daher seien die Halbjahresergebnisse alles in allem ein "solides Zahlenwerk". Sonova sei auf Kurs und habe eines der "besten Hörgeräteportfolios" im Markt. Bei Vontobel bleibt man bei einer "Kaufen"-Empfehlung und einem Kursziel von 450 Franken.

Mit den Halbjahreszahlen setze Sonova seinen seit über zwei Jahren erfolgreichen Weg fort, heisst es auch bei der ZKB. Die Paradise-Plattform sorge für steigende Marktanteile im Gross- und Einzelhandelsgeschäft und auch das Cochlear-Geschäft scheine sich gut zu erholen.

Der kurzfristige Trend spreche angesichts des starken Kostenmanagements sowie dem "scheinbar eher schwachen" Wettbewerb für Sonova und lasse die Bewertung der Aktie als "nicht überzogen" erscheinen. Der längerfristige Trends zu einfacher verfügbaren Hörgeräten und der Digitalisierung des Einzelhandelsvertriebs sei indes "vorsichtiger" zu bewerten.

sta/rw