Sonova : Neue Hörgeräte für Jazz-Legende Charles Owens

Beschwingte Melodien füllen die lichtdurchfluteten Räume des audiologischen Fachgeschäfts der Sonova-Marke Connect Hearing in Los Angeles: Jazz-Improvisationen übergehend in verspielte Variationen eines Nat King Cole-Klassikers. Das alles live gespielt auf dem Sopran-Saxofon von Jazz-Legende Charles Owens.

Es ist kurz vor Weihnachten im Jahr 2020. Der über achtzigjährige Musiker, der unter anderen mit Miles Davis, Duke Ellington, Barbra Streisand, Marvin Gaye und Frank Zappa auf der Bühne stand oder im Studio spielte, sitzt in schwarzem Anzug, weissem Hemd und Filzhut auf einem Stuhl im Wartebereich des Fachgeschäfts. Er hat sein Saxofon für die Anpassung mit dabei und vertreibt sich die Wartezeit mit kurzen Improvisationen auf seinem Instrument. Die anwesenden zwei Mitarbeitenden sind begeistert.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist Charles Owens der einzige Besucher im Fachgeschäft. Wie bei allen anderen Kundinnen und Kunden wurde der Termin mit ihm vorab individuell vereinbart. Die Anwesenden tragen Mund-Nasen-Schutz und halten Sicherheitsabstand voneinander. Es kann jeweils nur eine Kundin oder ein Kunde im Anpassungszimmer betreut werden. So werden die in Kalifornien gesetzlich vorgeschriebenen strengen Vorsichtsmassnahmen genau eingehalten. Ausserdem haben die Mitarbeitenden vor Ort von Connect Hearing ein spezielles Covid-19 Hygiene- und Sicherheitstraining bekommen. Sie müssen zum Beispiel bei der Ankunft Kundinnen und Kunden bestimmte Fragen zur Gesundheit stellen und die Körpertemperatur messen, regelmässig alle Oberflächen desinfizieren, sich die Hände mit Seife und einem Desinfektionsmittel waschen sowie Mund und Nase mit medizinischen Masken schützen.

Charles Owens wird bei seinem 'Jazz-Fitting' - der individuellen Anpassung der neuen Hörgeräte an seine Umgebung - von Ivan Wu, Senior Regional Director bei Connect Hearing,betreut. Bereits im Jahr 2019 bekam Charles von Ivan schon Hörgeräte von Phonak angepasst. 'Das war, als hätte mir jemand neue Ohren geschenkt,' schwärmt Charles noch immer. Jetzt erhält Charles die neuesten Modelle, Phonak Audéo™ Paradise. Die multifunktionalen Geräte bieten eine verbesserte Hörleistung und besseres Sprachverstehen^[1] sowie branchenführende drahtlose Konnektivität. Der Musiker ist gespannt auf die Hörerlebnisse: 'Das ist, als hättest du einen Wagen mit höchstem Standard und rüstest zum neusten Modell auf. Ein paar Kleinigkeiten sind immer besser.'

Das 'Jazz-Fitting' mit Charles Owens ist für Ivan Wu eine willkommene Herausforderung. Er hat an der San Francisco State University Audiologie studiert, arbeitet seit mehr als 20 Jahren in der Branche und führt inzwischen über 20 Fachgeschäfte. Ivan sieht sich als Künstler und als Übersetzer zwischen Kunde und Computer im Prozess der Hörgeräte-Anpassung: 'Ich muss für jeden Träger ein Klang-Porträt der ganzen Welt herstellen, die ihn jeweils umgibt.' Dabei sei es wichtig, mit der grösstmöglichen Palette an Tönen und Geräuschen zu arbeiten. Genauso wie Charles seine Kunst täglich verfeinert, will auch Ivan Wu in seinem Fach immer sein Bestes geben. Dafür muss er so viel wie möglich über die Lebensgewohnheiten seines Kunden zu wissen - vom Saxofon-Üben zuhause und Club-Auftritt mit der Band bis hin zu Unterhaltungen mit der Familie und zum Saxofon-Spielen mit dem Enkel. 'Bei Charles Owens und seinem aktiven Leben rund um den Jazz haben wir eine ganz besondere Herausforderung', erklärt Ivan.

Von essentieller Bedeutung ist bei diesem 'Jazz-Fitting' natürlich zunächst sicherzustellen, dass der Musiker die Instrumente, die er selber spielt ohne Verzerrung, ohne Widerhall und ohne Echo hört. Auch deshalb hat Charles Owens auch sein Saxofon zur Anpassung mitgebracht. Im Anpassungsraum lädt Ivan Wu Daten von den vorherigen Hörgeräten in seinen Computer. Auf dem Bildschirm erscheint eine Grafik, die dem Spezialisten Details über Charles' Hörerfahrungen mitteilen. Diese Informationen werden einprogrammiert. Mit gezielten Tastenklicks passt der Fachmann die neuen Geräte an die Wünsche seines Kunden weiter an.

Wenn Charles mit seinem Jazz-Quartett spielt, ist es zum Beispiel wichtig, dass er das gesamte Sound-Spektrum hören kann: den Schlagzeug-Rhythmus und die hohen Becken-Töne, die Klavierakkorde, die tiefen Töne des Kontrabass und seine eigenen Melodien auf Saxofon, Klarinette, Flöte und Oboe. Er muss gedämpfte Soli des Bassisten genauso wahrnehmen wie Publikums-Zurufe aus den hinteren Reihen. Selbst ohrenbetäubende Schlagzeug-Breaks will der Musiker hören können. In anderen Situationen sollen die Hörgeräte dagegen bestimmte Lautstärken und Frequenzen herausfiltern, erklärt Audiologie-Experte Ivan Wu. 'Er soll sich ja nicht erschrecken, wenn seine Frau zu Hause mitten im Gespräch mal überraschend in die Hände klatscht.'

Dabei hilft der neue Klangverarbeitungschip PRISM™ (Processing Real-time Intelligent Sound Management). Dieser hat nicht nur mehr Rechenleistung und doppelt so viel Speicher wie sein Vorgänger, sondern auch viele neue Funktionen, darunter personalisierte Störgeräuschunterdrückung, Motion Sensor Hearing, Tap Control und mehrere Bluetooth®-Verbindungen. Der Bewegungssensor erfasst zum Beispiel automatisch, ob Charles allein in einem stillen Raum sitzt oder sich mit anderen unterhält, ob an einer lauten Strasse oder im Park spazieren geht, in der Garage Saxofon übt oder in einem Jazz-Club spielt. Je mehr Informationen Ivan Wu bekommt, desto besser kann er Zusammenhänge erfassen und die Leistung der Hörgeräte optimieren. 'Er ist ein Zauberer, ein Künstler und ein Tontechniker,' sagt Charles mit Bewunderung in der Stimme. Einen kleinen Unterschied hört Charles sofort: 'Die Stimmen sind noch klarer, und das trotz Masken!'

Ende Januar 2021, einen Monat nach der Anpassung, sitzt der Jazz-Musiker zu Hause im Wohnzimmer und freut sich. Trotz aller Einschränkungen, die das Leben durch die Corona-Pandemie mit sich bringt, ist es ihm gelungen, für seine Band einen Auftrag an Land zu ziehen: ein Konzert, live übertragen via Videostreaming und auf mehreren Social Media Plattformen. Als es soweit ist, verfolgt das Publikum den Gig an den Bildschirmen über die Facebook-Seite der World Stage Art, Education & Performance Gallery. Charles geniesst das Spiel mit seinen Bandmitgliedern: 'Das ist für uns alle das beste nachträgliche Weihnachtsgeschenk und hoffentlich der erste Schritt auf dem Weg zurück auf die Bühne und zu meinem Publikum!'

^[1] Appleton, J., & Voss S.C., (2020) Motion-based beamformer steering leads to better speech understanding and overall listening experience. Phonak Field Study News in preparation. Expected end of 2020; Wright, A. (2020). Adaptive Phonak Digital 2.0: Next-level fitting formula with adaptive compression for reduced listening effort. Phonak Field Study News, retrieved from www.phonakpro.com/evidence, accessed August 19th 2020.