BERLIN (dpa-AFX) - Sony
An der Smartphone-Sparte, die zuletzt schwächelte, will Hirai festhalten. Zum einen sei sie auf dem Weg, im laufenden Geschäftsjahr profitabel zu sein. "Aber genauso wichtig ist, dass sie nach dem nächsten Umbruch in der persönlichen Kommunikation Ausschau halten soll." Er sei überzeugt, dass es nach der heutigen Dominanz der Smartphones eine neue Kommunikationstechnologie geben werde - "ich bin mir nicht sicher, was es sein wird". Und wenn es soweit sei, wolle Sony den Wandel mitgestalten. "Beim Übergang von einfachen Handys zu Smartphones sind die vorherigen Marktführer sehr schnell vom Thron gestoßen worden. Alles kann sich schnell wenden", sagte Hirai.
Darüber, inwieweit sogenannte "Wearables" wie Computer-Uhren zur nächsten Kommunikations-Plattform werden können, sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Bisher gab es kein "Home-Run"-Produkt", sagte Hirai mit Bezug auf Baseball-Technologie. Sony verkauft selbst seit Jahren Smartwatches.
Die Infrastruktur der Online-Plattform Playstation Network will Sony nutzen, um bei der Steuerung des vernetzten Heims mitzuspielen. Als Anbieter von Unterhaltungselektronik habe Sony einen wichtigen Smarthome-Baustein: "Auch Cloud-Firmen wie Amazon
Bei virtueller Realität will Hirai den Vorteil ausnutzen, unter einem Dach nicht nur das Geschäft mit der Playstation zu haben, die im Oktober um eine VR-Brille ergänzt wird, sondern auch Hollywood-Filmstudios. Die Bereiche arbeiteten bereits zusammen an VR-Inhalten, sagte der Sony-Chef. Die Technik, mit der man in virtuelle Welten eintauchen kann, habe großes Potenzial, viele Branchen zu verändern, von der Ausbildung bis hin zur Möglichkeit, einen Urlaubsort vor der Buchung kennenzulernen.
Von den Olympischen Spielen in Tokio im Jahr 2020 will Sony unter anderem im Geschäft mit seinen Kamera-Sensoren profitieren. Neben Sicherheits-Systemen sei auch Technik geplant, die Ausländern das Zurechtfinden in Japan über die Sprachbarriere hinweg erleichtere.
Der Elektronik-Konzern war durch eine Durststrecke mit jahrelangen Verlusten gegangen. Die Elektronik-Sparte wirft nach einer harten Sanierung inzwischen schwarze Zahlen ab. Zu einer tragenden Säule hatte sich zwischenzeitlich das Geschäft mit Kamera-Sensoren entwickelt, das jedoch aktuell unter der allgemeinen Abkühlung des Smartphone-Marktes leidet./so/DP/he