Zürich (awp) - Der vergangene Woche in Polizeigewahrsam genommene Chef des Fussballclubs Benfica Lissabon, Luís Filipe Vieira, soll laut portugiesischen Medienberichten unter anderem Gelder bei der St. Galler Kantonalbank (SGKB) vor dem Fiskus versteckt haben. Weder bei der SGKB noch bei der Bundesanwaltschaft hat man allerdings Kenntnis von allfälligen Auskunftsbegehren.

Vieira werden von der portugiesischen Justiz laut Medienberichten Betrug, Geldwäsche und Vertrauensmissbrauch vorgeworfen. Der Geschäftsmann hat inzwischen sein Präsidentenamt bei Benfica suspendiert.

In einem der Vorwürfe geht es um Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Kapitalgewinnen aus dem Verkauf von Aktien der Banco Espírito Santo. Der Geschäftsmann soll laut der portugiesischen Nachrichten-Website Observador zwischen 2009 und 2012 insgesamt rund 6,2 Millionen Euro bei der SGKB deponiert haben.

Die SGKB teilte in einer Stellungnahme vom Mittwochabend gegenüber AWP mit, dass sie "weder Kenntnis von den angeblichen Vermögenswerten in der Schweiz, noch von irgendwelchen Auskunftsersuchen der zuständigen Schweizer Behörden" habe. Ausserdem gebe die Kantonalbank keine Auskunft über "angebliche oder tatsächliche Kundenbeziehungen". Die Schweizer Bundesanwaltschaft erklärte derweil auf AWP-Anfrage, dass sie nicht über den Fall informiert worden sei.

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