NEW YORK (Dow Jones)--Der Aktienterminmarkt deutet am Freitag eine knapp behauptete Eröffnung des US-Kassamarkts an. Händler verweisen auf den anstehenden großen Verfall und den im frühen Handel anstehenden Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan. Händler trauen diesem Potenzial für Kursbewegungen zu - gerade nach den zuletzt überraschend positiven Einzelhandelsumsätzen. "Die Marktstimmung ist uneinheitlich, da Anleger derzeit nicht wissen, was sie mit den jüngsten Wirtschaftsdaten und den Erwartungen an die Fed anfangen sollen", sagt Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote. Stärker als erwartet ausgefallene Daten schienen eher die Sorgen vor einem schnelleren Zurückfahren der Wertpapierkäufe zu bedienen als den Appetit der Bullen zu beflügeln.

Auf die Stimmung schlagen weiterhin die Vorgänge in China um den wankenden Immobilienriesen Evergrande. Zwar sorge die Schlagzeile, dass China Geld ins Bankensystem pumpe, um die Ängste über die drohende Evergrande-Pleite etwas zu mildern, für etwas Beruhigung, heißt es im Handel. Aber China könnte einen Immobilien- und Bankenkrise drohen. "Dies ist ein Makel der Märkte und die Ereignisse spitzen sich zu, aber es ist schwer zu erkennen, wie sich dies weiterentwickelt und ob es zerstörerisch wirkt", sagt Rentenstratege Chris Jeffery von Legal & General Investment Management.

Die Dollarrally, die den Greenback auf ein Dreiwochenhoch geführt hat, pausiert am Freitag. Der Dollarindex verliert auf Tagessicht 0,1 Prozent, bewegt sich damit aber weiter in der Nähe seiner jüngsten Hochs. Laut Devisenanalysten der Unicredit fehle es aktuell an weiteren Treibern. Der Greenback habe von seinem Status als vermeintlich sicherer Hafen angesichts sinkender Wachstumsperspektiven und der Vorgänge in China profitiert, heißt es. Auch die zuletzt guten US-Daten hätten geholfen.


   Zinskurve flacher 

Am Rentenmarkt fallen die Notierungen, die Renditen steigen entsprechend. Letztlich tut sich aber nicht viel. Die Zinskurve hat sich jüngst wieder verflucht, woraus Analysten steigende Zinserhöhungsspekulationen schlussfolgern.

Die Kapitalsinjektionen in das chinesische Bankensystem stützen derweil an den Rohstoffmärkten die Preise der Basismetalle - wie Kupfer. Mit Sorgen vor einem Konjunktureinbruch in China waren diese Preise jüngst unter Druck geraten. Im Schlepptau der Aufwärtsbewegung erholt sich auch der Goldpreis wieder etwas, allerdings gebremst von den Zinserhöhungsspekulationen in den USA.

Die Ölpreise fallen dagegen. Analysten verweisen auf ein Wiederanfahren von immer mehr US-Fördereinriichtungen, nachdem diese von Wirbelsturm Ida außer Betrieb gesetzt worden waren. Der Prozess gehe zwar langsam über die Bühne, aber das US-Angebot steige, heißt es.


   Invesco steigen mit Kreisemeldung 

Am Aktienmarkt steigen Invesco vorbörslich um 4,9 Prozent. Laut Kreisen verhandelt die Investmentgesellschaft Invesco über eine Fusion mit der Vermögensverwaltung von State Street. Deren Titel ziehen um 0,6 Prozent an.

Die Papiere von United States Steel sinken um 1,7 Prozent. Der Stahlkonzern plant die Errichtung eines neuen Stahlwerks in den Vereinigten Staaten im kommenden Jahr.

Eli Lilly profitieren mit einem leichten Aufschlag von 0,1 Prozent von der Nachricht, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA die Notfallzulassung für die Covid-19-Kombinationstherapie des Pharmaherstellers auf Personen ausgeweitet hat, die nach Kontakt mit einer erkrankten Person ein hohes Infektionsrisiko aufweisen. Usana Health Science verlieren 1,7 Prozent, nachdem der Hersteller von Nahrungsergänzungs- und Hautpflegemitteln seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt hat.

American Outdoor Brands sinken um 0,9 Prozent. Wenn die Unternehmenssteuern in den USA in dem Umfang erhöht würden wie von den Demokraten geplant, werde die Steuerquote des Herstellers von Schusswaffen und Ausrüstung für Freizeitaktivitäten in der Natur steigen, warnt Finanzvorstand Andy Fulmer. Er sehe die langfristige Strategie des Unternehmens dadurch jedoch nicht beeinträchtigt.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,22        0,5        0,22       10,5 
5 Jahre                  0,85        1,3        0,84       49,1 
7 Jahre                  1,15        1,2        1,13       49,7 
10 Jahre                 1,34        0,8        1,33       42,4 
30 Jahre                 1,89        0,5        1,88       24,0 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %   Fr, 08:56  Do, 17:31   % YTD 
EUR/USD                1,1778      +0,1%      1,1772     1,1760   -3,6% 
EUR/JPY                129,54      +0,3%      129,35     128,98   +2,7% 
EUR/CHF                1,0929      +0,1%      1,0912     1,0879   +1,1% 
EUR/GBP                0,8534      +0,0%      0,8533     0,8535   -4,4% 
USD/JPY                109,98      +0,2%      109,88     109,67   +6,5% 
GBP/USD                1,3801      +0,0%      1,3797     1,3779   +1,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,4526      -0,0%      6,4492     6,4534   -0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             47.451,76      -0,5%   47.998,76  48.186,26  +63,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               72,30      72,61       -0,4%      -0,31  +50,6% 
Brent/ICE               75,48      75,67       -0,3%      -0,19  +48,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.757,60   1.753,65       +0,2%      +3,95   -7,4% 
Silber (Spot)           22,85      22,98       -0,5%      -0,13  -13,4% 
Platin (Spot)          958,80     937,00       +2,3%     +21,80  -10,4% 
Kupfer-Future            4,34       4,28       +1,4%      +0,06  +23,1% 
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September 17, 2021 08:53 ET (12:53 GMT)