Mit einem Eigenkapitalmultiplikator von x0,6 trotz eines üppigen Cashflows, einer soliden Rentabilitätsbilanz, mit weniger als x4 des für dieses Jahr erwarteten Nettoergebnisses sowie einer fast 9%igen Dividendenrendite, ist es schwierig, bei den Bewertungskennzahlen des Titels nicht das Wasser im Munde zusammenlaufen zu lassen.
Trotz aller berechtigten Vorbehalte, die vorsichtige Anleger gegenüber dem Automobilsektor hegen - einem insgesamt "radioaktiven" Sektor, ähnlich wie die Luftfahrt- oder Stahlindustrie - ist bekannt, dass Stellantis ein hervorragendes Markenportfolio besitzt und eine ausgezeichnete Bilanz verteidigt.
Diese Stärken haben jedoch nicht ausgereicht, um einem von Analysten erwarteten Konjunkturumschwung zu entgehen. Insbesondere in Nordamerika dürfte der Markt in den kommenden Monaten unter der verhängnisvollen Kombination aus einem auslaufenden Ausrüstungszyklus, der Inflation und verschärften Finanzierungsbedingungen seit dem Anstieg der Zinssätze leiden.
Stellantis, das in den letzten Jahren eine äußerst aggressive Preissteigerungsstrategie verfolgt hat, ist der erste große Hersteller, der die Auswirkungen dieser Wende zu spüren bekommt. In diesem Kontext wäre es überraschend, wenn die operative Betriebsmarge in den kommenden Quartalen nicht stark schrumpfen würde.
Hinzu kommen die großen Bedenken der Anleger hinsichtlich der wirtschaftlichen Rentabilität von Elektrofahrzeugen. Deren Verkäufe brechen in ganz Europa und den USA ein, während auf regulatorischer Ebene der alte Kontinent zögert, die notwendigen Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um der chinesischen Flutwelle standzuhalten.
Im ersten Halbjahr verzeichnete Stellantis einen Umsatzrückgang von 14% und einen Rückgang des Betriebsgewinns um die Hälfte. Die Cash-Generierung aus industriellen Aktivitäten war in diesem Zeitraum negativ, aber Carlos Tavares verspricht, sie bis zum Jahresende wieder in positives Terrain zu bringen.
Bemerkenswerterweise steht Ford besser da, das ebenfalls vor zwei Tagen seine Halbjahresergebnisse meldete. Trotz eines Elektrosegments, das fast 5 Milliarden Dollar pro Jahr verbrennt – was einem Verlust von mehr als 40.000 Dollar pro verkauftem Fahrzeug entspricht –, verzeichnet der amerikanische Hersteller einen Umsatzanstieg von 4,2% und einen Betriebsgewinnrückgang von "nur" einem Drittel.
Tavares erinnert daran, dass Stellantis im Jahr 2024 etwa zwanzig Modelle auf den Markt bringen wird, darunter neue Varianten der Blockbuster RAM 1500 und Peugeot 3008, und dass die Gruppe in diesem Jahr 7,7 Milliarden Euro an ihre Aktionäre zurückgeben wird – aufgeteilt in 4,7 Milliarden Euro Dividenden und 3 Milliarden Euro Aktienrückkäufe. Diese Zahlen sind natürlich bemerkenswert, wenn man sie ins Verhältnis zum aktuellen Unternehmenswert von 50 Milliarden Euro setzt.
Siehe dazu einen Artikel aus 2023 - Stellantis: Warum zeigen Anleger so wenig Interesse?