Zürich (awp) - Der Dentalimplantate-Hersteller Straumann publiziert am Donnerstag, 29. April, die Umsatzzahlen für das erste Quartal 2021. Insgesamt haben acht Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

(in Mio Fr.)            AWP-Konsens        Q1 2020

Umsatz                     413,2            357,3  
    
- EMEA                     190,9            162,2      
- Nordamerika              126,2            115,7    
- Asien/Pazifik             79,6             53,5     
- Lateinamerika             22,9             26,0    

(in %)
Org. Wachstum               20,7             -1,4   

Fokus: Nur wenige Firmen haben den Coronacrash so rasch ausgebügelt wie der Dentalimplantatehersteller Straumann aus Basel. Bereits vor der Krise hatte das wachstumsverwöhnte Unternehmen mit Riesenschritten den Umsatz gesteigert - und zwar Quartal nach Quartal. So rechnen die Analysten denn auch für das erste Quartal des laufenden Jahrs mit einem deutlichen Umsatzzuwachs - insbesondere da das Vorjahresquartal gegen Ende vor allem in China schon von der Coronakrise beeinträchtigt war.

Das stärkste Wachstum wird denn auch in der Region Asien/Pazifik erwartet. Aber auch EMEA und Nordamerika dürften den Prognosen zufolge zugelegt haben. In beiden Regionen laufe es wieder wie vor der Pandemie und das Konsumentenumfeld sei erfreulich, heisst es dazu etwa bei der ZKB. Ein Rückgang wird allerdings in Lateinamerika erwartet. Hier dürften Probleme in Brasilien und die Wechselkurse das Wachstum gedrückt haben.

Organisch wird im Durchschnitt gemäss AWP-Konsens ein Zuwachs von 20,7 Prozent erwartet, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Minus 1,4 Prozent zu Buche stand. Zudem rechnen einige Analysten damit, dass der Dentalkonzern im Laufe des Jahres seine Zielsetzung erhöht, sollten sich die Märkte weiter erholen.

Ziele: Bereits bei der Zahlenpräsentation zum Geschäftsjahr 2020 hatte das Straumann-Management mit Blick auf das laufenden Jahr seine Zuversicht wieder gefunden. Unter Ausklammerung von Währungseffekten werde Straumann 2021 wieder das Niveau von 2019 erreichen, so CEO Gillaume Daniellot damals an einer Telefonkonferenz. Die Gruppe strebe ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an sowie eine Verbesserung der Profitabilität (Kern-EBIT).

Pro Memoria: Zuversichtlich stimmt Daniellot insbesondere die Verhaltensweise der Regierungen, der Dentalkliniken und der Endkunden während der dritten Covid-19-Welle. So seien einerseits dank verbesserter Schutzkonzepte Kliniken offen geblieben und andererseits hätten Patienten der Zahnbehandlung hohe Priorität eingeräumt. Straumann sei denn auch sehr gut ins laufende Jahr gestartet. In verschiedenen asiatischen Regionen und insbesondere in China habe Straumann im zweiten Halbjahr eine "sehr starke" Entwicklung verzeichnet, sagte Daniellot.

Der Dentalimplantatehersteller Straumann expandiert ausserdem in China. Bis 2029 will das Unternehmen bis zu 170 Millionen Franken in die Hand nehmen, um ein Produktions-, Bildungs- und Innovationszentrum zu errichten. Damit soll die schnell wachsende Nachfrage chinesischer Zahnärzte und Patienten nach Dentallösungen bedient werden, wie im März bekannt wurde. Der neue Campus wird Teil des Shanghai Xin Zhuang Industrial Park sein.

Aktienkurs: Die Straumann-Aktie hat sich nach einem Taucher im ersten Quartal 2020 wieder prächtig erholt. Inzwischen kostet das Papier wieder über 1200 Franken. Das ist auch seit Anfang 2021 ein sattes Plus, starteten die Valoren doch mit Werten von rund 1000 Franken ins Jahr. Lässt man den Blick noch etwas weiter zurückschweifen, so wird einem erst recht bewusst, wie gross die Straumann-Rallye der letzten Jahre war. Noch 2016 musste für eine Aktie bloss rund 300 Franken bezahlt werden.

hr/kw/jl