FRANKFURT (dpa-AFX) - Gute Halbjahreszahlen und eine bislang solide Geschäftsentwicklung im dritten Quartal haben die Aktien von Ströer am Donnerstag auf ein Achtwochenhoch katapultiert. Zeitweise sprangen die Papiere des Werbespezialisten um fast 17 Prozent hoch. Doch knapp unter 50 Euro war Schluss. Dort bremste nicht zuletzt die gleitende 100-Tage-Linie die Kursrally aus. Am späteren Vormittag lagen die Ströer-Aktien noch knapp 8 Prozent im Plus bei 45,98 Euro.

Besonders positiv hoben die Analysten von JPMorgan und Goldman Sachs hervor, dass sich die Geschäftsentwicklung in dem bis Ende September laufenden Jahresviertel nicht deutlich abschwächen soll. Die Wachstumserwartung von Ströer liegt zwar unter dem, was sich der Konzern für das Gesamtjahr vorgenommen hat. Doch Marcus Diebel von JPMorgan überrascht das nicht. "Der Ausblick auf das dritte Quartal entspricht den Markterwartungen und auch unserer eigenen", kommentierte er.

Wie Ströer am Morgen mitgeteilt hatte, erwartet das Management dank eines starken Auftragseingangs in den Sommermonaten ein mittleres einstelliges Wachstum. Dabei profitiere das Unternehmen besonders von seinem gestiegenen Angebot an digitaler Außenwerbung, hieß es.

"Angesichts des heute mitgeteilten organischen Umsatzwachstums im ersten Halbjahr muss Ströer in der zweiten Jahreshälfte aus eigener Kraft um 4 bis 11 Prozent wachsen, um das untere beziehungsweise obere Ende der angegebenen Prognosespanne für 2022 zu erreichen", erklärte Lisa Yang von Goldman Sachs. Sie selbst geht bisher von einem Wachstum aus eigener Kraft von 2,5 Prozent aus, die durchschnittliche Markterwartung liegt aber bei 8,4 Prozent.

Mit Blick auf die Halbjahreszahlen äußerten sich die Experten vor allem über das operative Ergebnis (Ebitda) positiv, da es mit rund 220 Millionen Euro besser als erwartet ausgefallen war. Dazu sagte UBS-Analyst Richard Eary: "Der Umsatz entsprach dem Konsens und auch unserer Erwartung, während das Ebitda darüber lag, was auf die Stärke des Geschäftsbereichs Außenwerbung (OOH) im zweiten Quartal zurückzuführen ist. Und dies, obwohl es Aussagen über eine Abschwächung der Nachfrage von nationalen Großkunden wegen des Kriegs in der Ukraine gab."/ck/ag/mis