MANNHEIM (dpa-AFX) - Nach einem guten Quartal hält der Nahrungsmittel- und Zuckerproduzent Südzucker an seiner Jahresprognose fest. Zuversichtlicher als bisher zeigte sich hingegen seine Biosprit-Tochter Cropenergies: Sie setzte ihre Ziele nach oben. Im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal bis Ende August legten die Erlöse beider Unternehmen um rund ein Zehntel zu, wie sie am Mittwochnachmittag teils nach Börsenschluss mitteilten.

An der Börse wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Die Südzucker-Aktie legte am Donnerstagmorgen um rund ein Prozent zu und gehörte damit zu den stärkeren Titeln im Nebenwerte-Index SDax. Auch für von Cropenergies ging es aufwärts, nachdem die Aktie bereits nach der Veröffentlichung der Zahlen am Mittwochnachmittag an Wert gewonnen hatte.

Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende Februar 2022 rechnet der Südzucker-Vorstand nun weiterhin mit einem Umsatz von 7,0 bis 7,2 Milliarden Euro nach 6,7 Milliarden im Vorjahr. Das operative Konzernergebnis soll sich wie geplant weiterhin auf 300 bis 400 Millionen Euro deutlich verbessern, nachdem es im Vorjahr bei lediglich 236 Millionen gelegen hatte.

Optimistischer zeigte sich die Biosprit-Tochter Cropenergies: Sie peilt für das laufende Geschäftsjahr jetzt einen Umsatz von 970 Millionen bis 1,01 Milliarden Euro an. Bislang war der Vorstand von 925 bis 975 Millionen ausgegangen. Die Einführung von E10-Kraftstoff mit einer höheren Beimischung von Biosprit in Schweden im August und in Großbritannien im September habe zuletzt zu einer höheren Nachfrage geführt, hieß es zur Begründung.

Das operative Ergebnis soll im laufenden Geschäftsjahr (März bis Ende Februar) bei 65 bis 90 Millionen Euro anstelle von bislang bestenfalls 80 Millionen Euro liegen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sieht das Management ebenfalls höher: Die Kennziffer soll sich dann zwischen 105 und 135 Millionen Euro bewegen. Zuvor hatte Cropenergies bis zu 125 Millionen Euro als Ziel genannt.

Vorläufigen Zahlen zufolge setzte Cropenergies im zweiten Geschäftsquartal 249,2 Millionen Euro um und damit gut neun Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das operative Ergebnis sackte jedoch um fast die Hälfte auf 23,3 Millionen Euro nach unten. Das Unternehmen erklärte dies mit höheren Rohstoffkosten und gestiegenen Energiepreisen.

Beim Mutterkonzern Südzucker stieg der Umsatz im zweiten Geschäftsquartal um rund zehn Prozent auf 1,84 Milliarden Euro. Das operative Konzernergebnis stieg um rund ein Viertel auf 85 Millionen Euro. Dabei profitierte das Mannheimer Unternehmen nach eigenen Angaben maßgeblich vom Zuckersegment, das mit 7 Millionen Euro wieder ein positives Ergebnis vorweisen konnte. Im Vorjahreszeitraum hatte hier noch ein Verlust von 42 Millionen Euro gestanden.

Analyst John Ennis von Goldman Sachs schrieb von einem "Wendepunkt", nachdem das Unternehmen in dem Segment zwölf Quartale in Folge Verluste erlitten hatte.

Cropenergies will seinen Bericht zum ersten Halbjahr am 13. Oktober veröffentlichen, Südzucker will am Tag darauf folgen./ngu/stw/stk