MANNHEIM (dpa-AFX) - Südzucker sieht sich unter anderem dank gut laufender Geschäfte mit Tiefkühlpizzen nach sechs Monaten auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Der Nahrungsmittel- und Zuckerproduzent kann zudem auf bessere Ergebnisse im Geschäft mit Biomasse bauen, das bei der börsennotierten Bioethanol-Tochter CropEnergies gebündelt ist. Probleme bereitet dagegen weiter das Zuckergeschäft - hier rechnet der Konzern im laufenden Geschäftsjahr definitiv mit einem Verlust, nachdem er bislang noch einen Gewinn für möglich gehalten hat. Für die Aktien zeichneten sich am Morgen im vorbörslichen Handel Verluste von rund zweieinhalb Prozent auf knapp 16,16 Euro ab. Sie würden damit den Abwärtstrend seit Ende August fortsetzten. Damals hatten sie mit 17,76 Euro den höchsten Stand seit Anfang 2018 markiert.

Konzernweit gleichen sich die positiven und negativen Effekte in den einzelnen Sparten derweil aus, sodass die Prognose bestätigt wurde. Der Umsatz solle im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 auf 6,9 bis 7,2 (Vorjahr: 6,7) Milliarden Euro steigen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Mannheim mit. Das operative Ergebnis werde unverändert in einer Bandbreite von 300 bis 400 Millionen Euro gesehen - nach 116 Millionen Euro im Vorjahr.

In den ersten sechs Monaten zog der Umsatz leicht auf 3,35 Milliarden Euro an. Das operative Ergebnis legte um rund drei Viertel auf 129 Millionen Euro zu. Damit erfüllte das Unternehmen beim Umsatz die Erwartung der Experten. Das operative Ergebnis fiel dagegen schlechter aus, als Analysten es erwartet hatten. Grund dafür war nach Einschätzung von Aktienhändlern das schwache Ergebnis in der Zuckersparte.

Die einzelnen Sparten entwickelten sich im ersten Halbjahr in der Tat stark unterschiedlich. So profitierte das größte Segment Spezialitäten unter anderem weiter von der hohen Nachfrage nach tiefgekühlten Lebensmitteln. In dem Bereich zog der operative Gewinn in den ersten sechs Monaten um fast ein Fünftel auf 103 Millionen Euro an. Auch mit der Bioethanol-Tochter CropEnergies verdiente Südzucker operativ mehr. In der Sparte mit der Fruchtverarbeitung ging das operative Ergebnis dagegen zurück.

In der Zuckersparte konnte der operative Verlust wegen höherer Preise zumindest reduziert werden. Im laufenden Jahr rechnet Südzucker dort nun aber mit einem operativen Verlust zwischen 50 Millionen und 100 Millionen (Vorjahr 236) Millionen Euro. Bisher hatte die Prognose für die Sparte mit einem Minus im operativen Geschäft von 40 Millionen Euro bis zu einem Gewinn von 60 Millionen Euro gerechnet. Angehoben wurden dagegen die Prognosen für die Spezialitäten-Sparte und CropEnergies./zb/ngu/mis