Zürich (awp) - Der Preissturz beim Öl zum Wochenauftakt schlägt auch auf die Aktien der Industriekonzerne Sulzer und Burckhardt Compression (BC) durch. Nach gescheiterten Verhandlungen führender Ölstaaten über eine Drosselung der Fördermenge zur Stabilisierung der Ölpreise gab es den stärksten Einbruch seit fast 30 Jahren. Am Montagmorgen büssten Rohöl aus der Nordsee und Rohöl aus den USA um jeweils mehr als ein Viertel ein.

Das weckt Sorgen bei den Anlegern um das Ölgeschäft von Sulzer und BC. Die Sulzer-Papiere verloren kurz nach Handelsbeginn rund einen Viertel an Wert und markierten bei 58 Franken ein neues Mehrjahrestief. Sie mussten zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt werden. Bei Sulzer stammten 2019 mehr als ein Viertel der Umsätze aus dem Öl- und Gasgeschäft.

Die Papiere des Kolbenkompressorenherstellers Burckhardt Compression verloren um 10 Uhr 4,4 Prozent auf 206,5 Franken. Auch der Gesamtmarkt gemessen am SPI zeigt sich mit einem Minus 4,4 Prozent von tiefrot.

Die Ölpreise sind zum Wochenauftakt auf den tiefsten Stand seit Anfang 2016 zurückgefallen. In der Spitze rutschte der US-Ölpreis bis auf 27,34 Dollar und der für Brent-Öl auf 31,02 Dollar ab.

Als Ursache für den Einbruch gelten die gescheiterten Verhandlungen des Ölkartells Opec mit den in der sogenannten Opec+ zusammengefassten Förderländern wie Russland. Die Opec hatte, auch als Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen des neuen Coronavirus, am Donnerstag eine Verschärfung des derzeit geltenden Förderlimits um 1,5 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl pro Tag gefordert.

Doch der Versuch, mit dem Vorstoss Druck auf Russland und die weiteren Partner auszuüben, scheiterte. Da es auch nicht gelang, die derzeit geltende Förderbeschränkung zu verlängern, müssen sich die 14 Opec-Mitglieder und die 10 Kooperationspartner ab dem 1. April nicht mehr an irgendwelche Limits halten. Darüber hinaus scheint der Streit zwischen Saudi-Arabien und Russland über die künftige Fördermenge weiter zu eskalieren.

tt/hr