Zürich (awp) - Sunrise ist am Widerstand seiner eigenen Aktionäre mit dem Übernahmeversuch für UPC gescheitert. Die deutliche Mehrheit der Aktionäre hat die Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Kaufs mit einem Volumen von 6,3 Milliarden Franken nicht unterstützt.

Die Sunrise-Aktien notieren am Dienstagmittag mit 2,3 Prozent im Plus bei 79,74 Franken. Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI steht 0,04 Prozent höher. Die Aktien des Sunrise-Aktionärs Freenet geben im Frankfurter Handel 0,1 Prozent nach.

Angesichts des Widerstands der Aktionäre sei die Absage der ausserordentlichen Generalversammlung ein folgerichtiger Schritt gewesen, hiess es bei Vontobel. Als ein ausschlaggebender Faktor wird das ablehnende Votum des Stimmrechtsberaters ISS gesehen. Gleichzeitig bedeute dies eine verpasste Gelegenheit, den Schweizer Telekommarkt zu konsolidieren. Das Umfeld für ähnliche Transaktionen bei kleineren Anbietern dürfte dadurch nachhaltig ungünstig sein.

Derzeit sei unklar, wann die in der Kaufvereinbarung vorgesehene Strafzahlung von 50 Millionen Franken an Liberty fällig werde, da der Vertrag noch nicht beendet wurde und bis Ende Februar 2020 weiter läuft. Der Analyst geht davon aus, dass Sunrise weitere Marktanteile hinzugewinnen kann und an seiner attraktiven Dividendenpolitik festhalten werde. Allerdings entfallen die in der Bewertung enthaltenen Synergien und das Kursziel sinkt auf 85 von 93 Franken. Die Bewertung lautet weiter "Buy".

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