Zürich (awp) - Der Chef des Telekom- und TV-Anbieters Sunrise, Olaf Swantee, will den Bruttogewinn des Unternehmens steigern und an die gute Leistung aus dem ersten Halbjahr 2017 anknüpfen. Hoffnung setzt er dabei für das zweite Semester etwa in die angekündigten TV-Sportinhalte oder die Partnerschaft mit Apple, wie er in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (FuW, Onlineausgabe) sagte.

"Wir haben viel mehr Kunden gewonnen als der Markt, bei Mobilfunkabos, Internet und TV. Unsere Strategie funktioniert, und wir setzen alles daran, dass wir diesen Trend fortsetzen können", sagte Swantee. "Wir fokussieren uns darauf, dass wir das gute kommerzielle Momentum beibehalten können. Unser Ziel ist nach wie vor eine Stabilisierung des Bruttogewinns. Das haben wir früher als erwartet geschafft, was unseren EBITDA-Ausblick für das Gesamtjahr verbessert hat."

Im TV-Markt will Sunrise die Kunden davon überzeugen, dass es einfach und preislich attraktiv ist, den Anbieter zu wechseln. Damit soll die Liquidität im Markt erhöht werden und insgesamt vergrössert werden.

Im Geschäftskundenbereich habe Sunrise noch viel Arbeit vor sich, sagte der CEO. Die Verkaufs- und Implementierungszyklen seien länger als bei Privatkunden. "Gegenüber dem Vorjahr sollte der Auftragseingang im Jahr 2017 wachsen. Die Aufträge müssen aber erst noch umgesetzt werden. Wir sind auf dem richtigen Weg und haben in den letzten Monaten beispielsweise mit Honeywell, einer der grössten Tessiner Banken oder mit der Swiss wieder namhafte Grosskunden gewonnen," sagte Swantee.

Mit Blick in die Zukunft sieht der Sunrise-Chef neue Chancen durch die 5G-Technologie, etwa mit für Maschine-zu-Maschine-Anwendungen oder TV-Applikationen in Regionen ohne guten Breitbandanschluss. Ohne eine Anpassung der Strahlenschutzverordnung bringe zusätzliches Mobilfunkspektrum jedoch gar nichts.

Bei der Vergabe von neuem Spektrum im kommenden Jahr plädiert er für eine ausgewogene Verteilung auf die Anbieter. "Es wäre daher nur konsequent, das neue Spektrum in gleich grossen Teilen an die drei Anbieter zu vergeben. Swisscom hat heute bereits mehr als 45% des gesamten Spektrums in der Schweiz. Die Vergabe muss den Wettbewerb fördern, nicht behindern."

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