Frankfurt (Reuters) - Der Duft- und Aromenhersteller Symrise hat seine Aktionäre mit unerwarteten Wertberichtigungen verprellt.

Wegen des Kursverfalls bei seiner Beteiligung Swedencare im vergangenen Jahr muss Symrise Wertberichtigungen von 126 Millionen Euro verdauen, die die Jahresziele des Dax-Konzerns durchkreuzen. Symrise-Aktien fielen am Montag im frühen Handel um mehr als acht Prozent auf 96,24 Euro - der tiefste Kurs seit drei Monaten - und waren mit Abstand größter Verlierer im deutschen Leitindex. Die Analysten der Deutschen Bank senkten ihr Kursziel für die Papiere auf 122 von 125 Euro.

Symrise hatte am Freitagabend mitgeteilt, wegen Wertberichtigungen auf die Beteiligung an Swedencare - einem schwedischen Anbieter von Tiergesundheitsprodukten - 2022 eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von 17,2 Prozent erreicht zu haben. Ohne die Wertberichtigungen liege diese nach vorläufigen Zahlen bei 20 Prozent. Eigentlich hatte Symrise eine Rendite von rund 21 Prozent in Aussicht gestellt. Doch nach Einschätzung von Analystin Virginie Boucher-Ferte von der Deutschen Bank hat Symrise auch steigende Kosten und einen schwächeren Absatz im Bereich Duft und Pflege zu spüren bekommen.

Der Umsatz stieg nach vorläufigen Zahlen auf 4,62 Milliarden Euro. Das organische Umsatzplus übertraf mit 11,4 Prozent die im Oktober angehobene Prognose eines Wachstums von mehr als zehn Prozent. Der operative Gewinn (Ebitda) kletterte um mehr als 13 Prozent auf 921,6 Millionen Euro. Analysten hatten indes einen Umsatz von im Schnitt 4,58 Milliarden Euro und ein Ergebnis von 956,6 Millionen Euro erwartet. Seine langfristigen Ziele bekräftigte das Unternehmen.

Symrise betonte, trotz der markbedingten Wertberichtigungen weiter von der Werthaltigkeit und dem Potenzial von Swedencare überzeugt zu sein. An seinem Anteil wollte das Unternehmen deshalb festhalten, sagte ein Sprecher. Symrise war im Sommer 2021 mit rund fünf Prozent bei den Schweden eingestiegen und hat diese Beteiligung in der Zwischenzeit bis auf 29,8 Prozent ausgebaut. Swedencare-Aktien büßten in der vergangenen zwölf Monaten allerdings mehr als 67 Prozent an Wert ein.

(Bericht von Patricia Weiß, Mitarbeit von Anneli Palmen und Zuzanna Szymanska, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)