ZÜRICH (Dow Jones)--Mit leichten Abgaben hat der Schweizer Aktienmarkt zur Wochenmitte den Handel beendet. Kein eindeutiges Signal haben die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten für Dezember geliefert. Sie kletterten mit 7,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr genau im erwarteten Rahmen. "Per Saldo darf man aber nicht beschönigen, dass der Preisanstieg desaströs ist", sagte ein Händler. So etwas habe es zuletzt 1982 gegeben.

Zudem beurteilt die US-Notenbank die Inflationsentwicklung in den USA jetzt offenbar als sehr viel hartnäckiger und deutete deshalb eine raschere Zinserhöhung an. Der erste Schritt könnte bereits im März erfolgen, wenn das Kaufprogramm der Fed ausläuft. Weiter offen bleibt am Markt die Frage, wie viele US-Zinserhöhungen es dieses Jahr geben wird. Drei Zinserhöhungen gelten als sicher, viele Analysten erwarten jedoch sogar vier, darunter Häuser wie Goldman Sachs und die Deutsche Bank.

Der SMI reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 12.670 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursgewinner und neun -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 32,77 (zuvor: 39,57) Millionen Aktien.

Unternehmensnachrichten waren dagegen dünn gesät. Die Blicke sind dabei schon auf die langsam beginnende Berichtssaison gerichtet. Hier werden die Ergebnisse der US-Großbanken JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup am Freitag eine erste Indikation liefern. Die Finanzaktien blieben mit der Aussicht auf steigende Zinsen weiter gesucht. Die Aktien von Swiss Re, der UBS, Swiss Life und der CS Group legten um bis zu 1,4 Prozent zu.

Die Sika-Aktie baute ihre Vortagesgewinne noch leicht aus und stieg um weitere 0,1 Prozent. Die Erwartung eines höher als prognostizierten Umsatzes für 2021 veranlasste die Stifel-Analysten zu einer Anhebung ihrer EBIT-Prognose für 2021/22 um 2 Prozent. Der Ausblick für die EBIT-Marge 2021 sehe erreichbar aus, was die positive Überraschung des vierten Quartals gewesen sei. Gleichwohl wurde die Einstufung auf "Hold" von "Buy" gesenkt. Auch wenn die fundamentale Entwicklung bei Sika weiterhin intakt sei, werde bei Geberit und Holcim, die jeweils zum Kauf empfohlen werden, ein größeres Aufwärtspotenzial gesehen.

Für die Aktie der VAT Group ging es um 4,0 Prozent nach oben. Positiv hoben die Analysten von Berenberg den Ausblick für das erste Quartal hervor. Hier erwartet das Unternehmen einen Umsatz im Bereich von 270 bis 280 Millionen Franken - die Analysten liegen mit 244 Millionen deutlicher darunter. Aber auch der Umsatz im Schlussquartal habe überzeugt, er lag mit 255 Millionen Franken leicht oberhalb der Erwartung des Unternehmens und etwas deutlicher über der Berenberg-Schätzung von 236 Millionen Franken.

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January 12, 2022 11:45 ET (16:45 GMT)