Zürich (awp) - Die Aktien der Swiss Life sind am Dienstag nach der Vorlage der Geschäftszahlen 2020 mit tieferen Notierungen in den Handel gestartet. Analysten sprechen von einem Zahlenset mit Licht und Schatten. Während Swiss Life im gebührenbasierten Geschäft weiter zugelegt hat, musste zu der noch laufenden Untersuchung der US-Justizbehörde (DoJ) betreffend Transaktionen mit US-Kunden aus früheren Jahren eine Rückstellung verbucht werden.

Gegen 09.25 Uhr sinkt der Kurs der Swiss-Life-Papiere um 0,9 Prozent auf 455,20 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI um 0,4 Prozent leicht steigt. Bei Swiss Life dürften einige Anleger auch Gewinne ins Trockene bringen, nachdem die Titel im Vorfeld der Zahlenvorlage klar gestiegen waren. Zum Vergleich: Vor rund einem Monat lag der Kurs noch bei gut 405 Franken.

Zur US-Untersuchung hat Swiss Life vorerst 70 Millionen Franken für eine allfällige Busse zurückgestellt. Dies habe dazu geführt, dass mit dem Reingewinn die Vorgaben der Analysten knapp verfehlt wurde, schreibt Simon Fössmeier von der Bank Vontobel. Die Ergebnisse seien im Grossen und Ganzen aber etwas besser ausgefallen als erwartet.

Auch ZKB-Analyst Georg Marti schreibt von einem insgesamt "vorteilhaften" Kennzahlenset mit weiteren operativen Fortschritten. Swiss Life liege bezüglich der Geschäftsziele für 2021 auf Kurs und habe die Dividende erhöht. Dabei entwickelten sich die Anlageergebnisse und die Eigenmittel weiterhin gut.

Swiss Life habe bezüglich Ergebnisqualität weitere Fortschritte erzielt und die Bilanz bleibe sehr robust, hält CS-Analyst Farooq Hanif fest. Er spielt dabei auf die von der Gruppe vor Jahren eingeschlagene Strategie an, vermehrt auf das weniger kapitalintensive Kommissionsgeschäft zu setzen. Das Fee-Ergebnis steigerte Swiss Life im 2020 um deutliche 11 Prozent und in der Vermögensverwaltung für Drittkunden wie Pensionskassen flossen Nettoneugelder im Umfang von 7,5 Milliarden Franken zu.

Etwas zurückhaltender ist Fulin Liang von Morgan Stanley. Auf Basis seiner Berechnungen liegt der operative Jahresgewinn um 5 Prozent unter den Konsensschätzungen und immerhin um 3 Prozent unter seinen eigenen Erwartungen. Die Eigenkapitalbasis des Unternehmens bezeichnet Liang allerdings als solide.

mk/hr