Swiss Life Holding AG / Schlagwort(e): Research Update/Studienergebnisse
Zwei Drittel der heute 65- bis 75-Jährigen können sich mindestens gleich viel leisten wie vor der Pensionierung

23.06.2022 / 09:30


Zürich, 23. Juni 2022 

Eine neue Swiss Life-Studie zeigt eine weitgehend positive Momentaufnahme zur aktuellen Leistungsfähigkeit der Schweizer Altersvorsorge: 80% der Personen im Rentenalter fühlen sich finanziell selbstbestimmt und Menschen dieser Altersgruppe schätzen ihre Situation generell besser ein als die restliche Bevölkerung. Einigkeit herrscht zwar über den Reformbedarf des Systems – nicht aber zu dessen Ausgestaltung.

  • 65- bis 74-Jährige geben trotz tieferen Bruttoeinkommen nach Steuern, Sozialversicherungsabgaben und Sparbeträgen insgesamt nur leicht weniger Geld aus als die 50- bis 61-Jährigen. Allerdings unterscheidet sich die Ausgabenstruktur der Pensionierten spürbar. 
  • 73% der Menschen ab 65 leben in einem Haushalt mit hoher oder sehr hoher finanzieller Zufriedenheit. Bei den unter 65-Jährigen beträgt dieser Wert nur 58%.
  • Zwei Drittel der von Swiss Life befragten Rentnerinnen und Rentner geben an, dass sie sich im Vergleich zur Zeit vor der Pensionierung mindestens gleich viel leisten können.
  • Diejenigen, die sich seit der Pensionierung einschränken müssen, sparen am häufigsten beim Reisen, bei Restaurantbesuchen oder bei der Bekleidung.
  • Obwohl die Sparquote im Rentenalter deutlich sinkt, leben mehr Personen ab 65 in Haushalten, die ihr Vermögen aufbauen, als in solchen, die es aufbrauchen.
  • Ein Fünftel der Menschen ab 65 lebt in einem Haushalt, der finanziell nur schwer über die Runden kommt. 
  • Die Studie zeigt, dass die breite Bevölkerung den Reformbedarf der Altersvorsorge zwar anerkennt, sich allerdings über das Wie nicht einig ist. 

Die Altersvorsorge in der Schweiz basiert auf der AHV, der beruflichen Vorsorge und dem privaten Alterssparen in der dritten Säule. «Der Verfassungsauftrag zum Dreisäulensystem lautet: Sicherung der Existenz und des bisherigen Lebensstandards. Doch inwiefern werden diese Ziele in der Realität erreicht? Unsere Studie hat verschiedene Aspekte zur Beantwortung dieser Frage beleuchtet und zeigt eine weitgehend positive Momentaufnahme zur Leistungsfähigkeit der Schweizer Altersvorsorge», sagt Markus Leibundgut, CEO Swiss Life Schweiz. 

Es gibt mehr Pensionierte, die weiter sparen, als solche, die ihr Vermögen aufbrauchen
Mit der Pensionierung wird die AHV-Rente in den meisten Haushalten zur wichtigsten Einkommensquelle, gefolgt von den Renten der zweiten Säule. Die Leistungen der zweiten Säule haben im letzten Jahrzehnt an Bedeutung gewonnen: 2012 bezogen erst 66% der Pensionierten bis 69 bzw. 70 Jahre Gelder aus der beruflichen Vorsorge, 2019 waren es bereits 76%. Die Hälfte der pensionierten Steuerpflichtigen verfügt neben ihrem Renteneinkommen über Vermögenswerte von mehr als rund CHF 300 000, wobei diese häufig an eine Immobilie gebunden sind. Doch Pensionierte verzehren diese Vermögen im Durchschnitt nicht, auch wenn die Sparquote im Rentenalter deutlich sinkt: «Nur etwa ein Fünftel der Menschen ab 65 lebt in Haushalten, die ihr Vermögen aufbrauchen. Etwas weniger als die Hälfte gibt so viel Geld aus, wie hereinkommt, und etwa ein Drittel legt weiterhin Geld auf die Seite», hält Studienautor Andreas Christen fest.

Mehr Ausgaben für Gesundheit, weniger für Mobilität und Restaurants
Mit der Pensionierung sinken in der Regel die Bruttoeinkommen. So verfügten zwischen 2015 und 2017 Paarhaushalte und Alleinstehende im Alter 65 bis 74 im Durchschnitt über etwa ein Drittel weniger Einkommen als diejenigen im Alter 50 bis 61. Der mit der Pensionierung einhergehende Einkommensrückgang wird allerdings zu einem grösseren Teil durch eine tiefere Sparquote und tiefere Abgaben für Sozialversicherungen und Steuern kompensiert. Für die übrigen Budgetposten geben 65- bis 74-jährige Paare und Alleinstehende insgesamt nur knapp ein Zehntel weniger aus als 50- bis 61-Jährige. Allerdings unterscheidet sich die Ausgabenstruktur erheblich: So sind die Gesundheitsausgaben inklusive Krankenkassenprämien im frühen Rentenalter durchschnittlich um ein Viertel bis ein Drittel höher. Konsumausgaben, die typischerweise auswärts anfallen – wie Restaurantbesuche oder für Mobilität –, liegen in der Altersgruppe 65 bis 74 insgesamt um etwa ein Fünftel tiefer als bei den 50- bis 61-Jährigen.

Die meisten können sich gleich viel leisten wie vor der Pensionierung
«Zwei Drittel der von uns befragten 65- bis 75-Jährigen aus der Deutsch- und Westschweiz sagen, dass sie sich heute mindestens gleich viel leisten können wie vor der Pensionierung», sagt Andreas Christen. Das andere Drittel schränkt sich am häufigsten in den Bereichen Reisen (75%), Restaurantbesuche (66%) sowie Bekleidung (62%) ein. Hätten Pensionierte pro Monat CHF 500 mehr zur Verfügung, würden sie diese Mittel am häufigsten für Reisen (50%), Sparen (29%), Verschenken (26%), Restaurantbesuche (19%) oder Kultur/Hobbys (18%) verwenden.

Finanzielle Zufriedenheit ist im Rentenalter höher als davor
73% der Personen ab 65 leben in einem Haushalt mit einer hohen finanziellen Zufriedenheit. Bei den unter 65-Jährigen beträgt dieser Wert nur 58%. Ganze 80% der von Swiss Life befragten über 65-Jährigen fühlen sich finanziell selbstbestimmt – so viele wie in keiner anderen Altersgruppe. Auch im westeuropäischen Vergleich stehen Pensionierte in der Schweiz gut da: Nur in Dänemark, Norwegen und Schweden sind Personen ab 65 finanziell zufriedener als in der Schweiz. Hingegen leben hierzulande 19% der Menschen ab 65 in einem Haushalt, der nach eigener Einschätzung finanziell nur (eher bis sehr) schwer über die Runden kommt – wobei dieser Wert bei den unter 65-Jährigen mit 28% höher liegt. Im Vergleich zu anderen Bevölkerungsgruppen im Rentenalter leben insbesondere ausländische und alleinlebende geschiedene Pensionierte sowie solche mit obligatorischem Bildungsabschluss in einem Haushalt mit tieferer finanzieller Zufriedenheit. 

Einigkeit zum Reformbedarf in der Altersvorsorge – nicht aber zu dessen Ausgestaltung
«Der Verfassungsauftrag zur Sicherung des Lebensstandards wurde gemäss Selbsteinschätzung für zwei Drittel der von Swiss Life befragten 65- bis 75-Jährigen erreicht – und die anderen sind zur Hälfte trotzdem zufrieden mit ihrer finanziellen Situation», hält Studienautor Andreas Christen fest. Allerdings machen die Pensionierungswelle der letzten Baby-Boom-Jahrgänge, die steigende Lebenserwartung und das Kapitalmarktumfeld dem Altersvorsorgesystem zu schaffen. Die positive Momentaufnahme der Swiss Life-Studie kann daher nicht einfach in die Zukunft übertragen werden: «Damit die bisherige Leistungsfähigkeit des Dreisäulensystems auch für künftige Jahrgänge und Generationen erhalten bleibt, muss dessen Finanzierung nachhaltig gesichert werden. Dafür braucht es dringend Reformen», bestätigt Markus Leibundgut einen weiteren Befund der Studie. So herrscht in der Bevölkerung gemäss der Befragung von Swiss Life zwar mehrheitlich die Meinung vor, dass das Vorsorgesystem aus finanziellen Gründen Reformen benötigt. Die Befragung zeigt aber auch, dass es in der Bevölkerung (noch) keinen Konsens darüber gibt, wie die Herausforderungen in der Altersvorsorge gelöst werden sollen.

Laden Sie hier die vollständige Studie «Was können sich Pensionierte leisten? – Zahlen, Fakten und Mythen zum „goldenen“ Ruhestand in der Schweiz» als PDF herunter.

Sämtliche Dokumente und weitere Informationen finden Sie hier.

Zur Methodik
Die Studie basiert unter anderem auf einer systematischen Auswertung der vom Bundesamt für Statistik erhobenen Datensätze SILC (Erhebung über die Einkommen und Lebensbedingungen) und HABE (Haushaltsbudgeterhebung) durch die Autoren von Swiss Life. Ausserdem hat im Januar 2022 das Marktforschungsinstitut LINK im Auftrag von Swiss Life in der Deutsch- und der Westschweiz zwei für die sprachassimilierte Bevölkerung repräsentative Umfragen durchgeführt. An der telefonisch durchgeführten Hauptbefragung nahmen 1310 65- bis 75-jährige Personen teil. An der online durchgeführten Zusatzbefragung nahmen 1030 Personen im Alter 25 bis 79 teil. Die auf diesen Umfragedaten basierenden, in der Studie verwendeten Berechnungen wurden ebenfalls von den Autoren von Swiss Life durchgeführt.


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