ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Rückversicherer Swiss Re hat es nach milliardenschweren Schäden durch die Corona-Pandemie im Sommer wieder in die schwarzen Zahlen geschafft. Im dritten Quartal stand unter dem Strich ein Gewinn von 444 Millionen US-Dollar (379 Mio Euro), wie das schweizerische Unternehmen am Freitag in Zürich mitteilte. Damit schnitt die Swiss Re besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet. Auf die ersten neun Monate des Jahres gesehen steckt der Konzern aber immer noch mit 691 Millionen Dollar in den roten Zahlen.

An der Börse wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Die Swiss-Re-Aktie legte am Morgen in Zürich um 2,68 Prozent auf 65,20 Schweizer Franken zu und war damit Spitzenreiter im dortigen Leitindex SMI. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier infolge der Corona-Krise aber rund 40 Prozent eingebüßt.

Im dritten Quartal legte die Swiss Re eine weitere halbe Milliarde Dollar für Versicherungsschäden infolge der Corona-Krise zurück. Nach den ersten neun Monaten summieren sich die Belastungen auf rund drei Milliarden Dollar. Der Löwenanteil der Schäden stammt mit rund 1,7 Milliarden Dollar aus Versicherungen gegen Betriebsunterbrechung und den Ausfall von Großveranstaltungen. Die erhöhten Todesfallzahlen schlugen mit 667 Millionen Dollar zu Buche.

Damit kam die Corona-Krise die Swiss Re bisher noch teurer zu stehen als ihre ähnlich große deutsche Rivalin Munich Re. Der Dax-Konzern hat in den ersten neun Monaten nach vorläufigen Zahlen coronabedingte Schäden von rund 2,3 Milliarden Euro verbucht. Die Swiss Re kommt umgerechnet auf knapp 2,6 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu den Schweizern hielt sich der Münchner Branchenriese bisher jedoch in den schwarzen Zahlen - auch dank der Gewinne seiner Erstversicherungstochter Ergo aus Düsseldorf.

Zudem schlugen bei der Swiss Re weitere Großschäden im Schaden- und Unfallgeschäft in den ersten neun Monaten mit 1,5 Milliarden Dollar negativ zu Buche. Auslöser waren etwa die Hurrikane "Laura" und "Sally", die Waldbrände in Kalifornien, sowie Überschwemmungen am Fluss Jangtse, der Taifun "Haishen" und die schwere Explosion in Beirut./stw/mis/jha/