TOKIO (dpa-AFX) - Japans Olympia-Ministerin hält eine Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio innerhalb dieses Jahres für theoretisch möglich. Im Vertrag zur Ausrichtung der Spiele stehe geschrieben, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) nur im Falle, dass die Spiele nicht innerhalb des Jahres 2020 abgehalten werden, das Recht habe, die Spiele abzusagen, sagte Seiko Hashimoto am Dienstag auf eine Frage im Haushaltsauschuss des nationalen Parlaments. "Das kann man so interpretieren, dass man die Spiele verschieben kann, sofern die Spiele innerhalb des Jahres 2020 stattfinden", erklärte die Olympia-Ministerin dem japanischen Fernsehsender NHK zufolge.

Das IOC wie auch die japanischen Organisatoren haben immer wieder bekräftigt, dass man trotz des Coronavirus-Ausbruchs an den Spielen in Tokio wie geplant festhält. "Das IOC setzt sich weiterhin voll und ganz für den Erfolg der Olympischen Spiele ein", sagte IOC-Präsident Thomas Bach am Dienstag nach einer Exekutivsitzung. Seit Mitte Februar sei eine Task Force, bestehend aus IOC, Organisationskomitee, der Stadt Tokio, der japanischen Regierung und teilweise auch der Weltgesundheitsorganisation im Einsatz. "Es sei eine konstruktive Art der Kooperation, sagte Bach und fügte hinzu: "Wir bleiben sehr zuversichtlich." Auf eine Verschiebung oder gar Absage der Sommerspiele ging der 66-Jährige nicht ein.

Die Sommerspiele in Tokio sollen nach bisheriger Planung am 24. Juli eröffnet werden. Doch gibt es wegen der Ausbreitung des Virus Spekulationen, die Spiele könnten verschoben oder sogar abgesagt werden. Japan zählt bisher ein Dutzend Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Die meisten Sportveranstaltungen sowie vorolympischen Wettkämpfe wurden in dem Land bereits abgesagt, um eine Ausbreitung des neuartigen Virus Sars-CoV-2 zu verhindern. Bach ermutigte alle Athleten, "die Vorbereitungen auf die Spiele fortzusetzen - mit voller Zuversicht und Vollgas"./ln/ac/tas/DP/stw