Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Das Jahr 2020 kommt die Versicherer weltweit teuer zu stehen - nicht nur wegen der Pandemie, sondern auch wegen zahlreicher schwerer Katastrophen. Nach einer Einschätzung des Rückversicherers Swiss Re war 2020 das Jahr mit dem bislang fünfthöchsten Aufkommen an versicherten Katastrophenschäden seit 1970. Hurrikane, Unwetter und Waldbrände trugen dazu bei, dass die Summe der versicherten Schäden 2020 um knapp ein Drittel zum Vorjahr auf 83 Milliarden US-Dollar zunahm.

Allein die Naturkatastrophenschäden beliefen sich 2020 auf 76 Milliarden Dollar, 20 Milliarden davon wurden von Hurrikans ausgelöst, was noch moderat war gegenüber den schweren Hurrikan-Saisons 2005 und 2017. Als Hauptursachen für die Schäden 2020 hat die Swiss Re jedoch eine Rekordzahl schwerer sogenannter Konvektionsgewitter, die mit Tornados, Überschwemmungen und Hagel einhergehen können, und Waldbrände in den USA ausgemacht.

Swiss Re warnte vor den Folgen des Klimawandels, der Wetterkatastrophen begünstige. "Weder Pandemien noch der Klimawandel sind 'Black-Swan-Ereignisse'", sagte Swiss-Re-Chefökonom Jerome Jean Haegeli. "Im Gegensatz zu Covid-19 hat der Klimawandel jedoch kein Verfallsdatum - wenn es jetzt nicht gelingt, die globale wirtschaftliche Erholung 'grün' zu gestalten, werden die Kosten für die Gesellschaft in Zukunft noch weiter steigen."

Die diesjährigen Katastrophen hätten sich vor allem in Regionen mit einer hohen Versicherungsdichte ereignet. Rund 45 Prozent der wirtschaftlichen Schäden von 187 Milliarden Dollar wurden durch Versicherungen abgedeckt. Der Zehnjahresdurchschnitt liegt bei 37 Prozent.

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December 15, 2020 07:11 ET (12:11 GMT)