Zürich (awp) - Der Rückversicherungskonzern Swiss Re verzichtet auf sein geplantes Aktienrückkaufprogramm. Der Verwaltungsrat hat am Freitag im Anschluss an die Generalversammlung beschlossen, das gerade noch genehmigte Rückkaufprogramm im Volumen von bis zu 1,0 Milliarden Franken nicht durchzuführen.

Der Entscheid sei in Anbetracht der gegenwärtigen Volatilität der Finanzmärkte und der durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten globalen Wirtschaftslage gefällt worden, heisst es in einer Mitteilung am Freitagabend.

Swiss Re schätze zwar die finanziellen Auswirkungen der aktuellen Krise zum jetzigen Zeitpunkt als "absolut beherrschbar" ein, wird Swiss Re-Präsident Walter Kiehlholz in der Mitteilung zitiert. Der Versicherer führe das Geschäft und die Kapitalallokation "mit der Vorsicht, die die aktuelle Volatilität erfordert".

Trotz der aktuellen Umstände laufe das Geschäft bei Swiss Re ohne Unterbrechungen weiter und es würden weiterhin Schadenfälle bearbeitet und Verträge erneuert, so Kielholz.

Anträge genehmigt

Die Swiss Re-Generalversammlung hatte am Freitag zuvor sowohl die Erhöhung der ordentlichen Dividende um 5 Prozent auf 5,90 Franken je Aktie wie auch das geplante neue öffentliche Aktienrückkaufprogramm von bis zu 1,0 Milliarden Franken genehmigt, wie es weiter heisst.

Alle vorgeschlagenen Mitglieder des Verwaltungsrates wurden zudem an der Generalversammlung wiedergewählt. Als neue Mitglieder gehören Sergio Ermotti, Joachim Oechslin und Deanna Ong dem Gremium an. Die GV fand ohne persönlich anwesende Aktionäre statt.

Empfehlung der Finma

Die Finanzmarktaufsicht Finma hatte im März sowohl Banken als auch Versicherern empfohlen, angesichts der unsicheren Lage auf die Kapital- und Liquiditätssicherung zu achten und mahnte eine "umsichtige Ausschüttungspolitik" an.

Bereits im März hatte auch der Versicherer Swiss Life das Aussetzen seines Aktienrückkaufsprogramms angekündigt. Auch die Grossbank CS kündigte an, den Umfang der Aktienrückkäufe zu überprüfen. Verschiedene Banken, darunter die UBS und die CS haben zudem ihre Dividendenausschüttungen gesplittet und wollen die Hälfte erst später im Jahr an die Aktionäre ausschütten.

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