ZÜRICH (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer zur Wochenmitte hat sich der schweizerische Aktienmarkt am Donnerstag wieder mit einem leichten Plus gezeigt. Auch das überraschend schwache US-Wachstum im dritten Quartal belastete nicht. Es wird dennoch damit gerechnet, dass in der kommenden Woche die US-Notenbank das Tapering ihrer Anleihekäufe beschließen wird.

Auch die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) setzte keinen Akzent. Hier gab es erwartungsgemäß keine Veränderungen. Auf der Pressekonferenz hat Präsidentin Christine Lagarde die Erwartung der EZB unterstrichen, dass sich die hohen Inflationsraten im kommenden Jahr normalisieren werden. Sie machte auch klar, dass die an den Märkten eingepreiste Zinserhöhung im kommenden Jahr nicht gerechtfertigt ist. Recht optimistisch hat sich die Notenbankerin dagegen zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone geäußert.

Der SMI verbesserte sich um 0,5 Prozent auf 12.153 Punkte und schloss damit auf Tageshoch. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursgewinner und sechs -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 34,38 (zuvor: 31,99) Millionen Aktien.

Im Fokus stand weiter die Berichtssaison. Die Aktie von Swisscom verlor 7,4 Prozent und war damit SMI-Schlusslicht. Händler verwiesen zur Begründung auf die anhaltende Hängepartie in der Zusammenarbeit mit Salt. Das geplante Gemeinschaftsunternehmen für Glasfasernetze wird aktuell von der schweizerischen Wettbewerbsbehörde geprüft. In diesem sollen Netzkapazitäten besser genutzt und Investitionen gebündelt werden. Negativ gesehen wird im Handel auch die Entwicklung bei Fastweb. Die Internet-Seite habe zuletzt Kunden verloren.

Die Clariant-Aktie legte dagegen um 5,0 Prozent zu. Für die Analysten von Baader Helvea sind die Ergebnisse für das dritte Quartal besser als erwartet ausgefallen. So konnten Preiserhöhungen stärker als erwartet durchgesetzt werden, was sich positiv auf die Ertragsseite ausgewirkt habe. Das Chemieunternehmen habe zudem seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2021 angehoben und rechne mit einem Umsatzwachstum von 9 bis 11 Prozent.

Die Dufry-Aktie stieg um 3,5 Prozent. Der Betreiber von Duty-Free-Geschäften hat zum zweiten Mal in diesem Jahr das Kosteneinsparziel für 2021 und die Prognose für den freien Cashflow angehoben. Begründet wurde dies mit der Erholung des Reiseverkehrs von der pandemiebedingten Flaute.

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October 28, 2021 11:44 ET (15:44 GMT)