Zürich (awp) - Der Swisscom-Chef Urs Schaeppi will die Profitabilität des Telekomkonzerns verteidigen und sieht vor allem bei der italienischen Fastweb Wachstumspotential. Im zweiten Quartal sei das Unternehmen auf Kurs.

"Wenn wir in der Schweiz in den nächsten Jahren einen stabilen Umsatz erzielen, haben wir einen guten Job gemacht", sagte Schaeppi in einem Interview mit der Finanz und Wirtschaft (FuW, online) am Dienstag. Vorerst werde das Wachstum primär aus Italien kommen. Später hänge es davon ab, wie stark die Digitalisierung greift.

"Insgesamt sind wir gefordert, die Margen zu halten. Zum einen wegen des Preiszerfalls bei Telecomdiensten, zum anderen weil wir viel in die Netze investieren. Zudem generieren die neuen Geschäfte, die wir aufbauen, zum Teil niedrigere Margen", so der Swisscom-Chef weiter.

Sparpotenzial sieht er etwa darin, alte Technologien aus dem Markt zu nehmen um die Produktionskosten zu senken. Auch die technische Konsolidierung der Plattformen oder die stärkere Automatisierung von Prozessen böten Möglichkeiten.

Die Frage nach der vollen Privatisierung sei laut Schaeppi eine politische, über die der Mehrheitseigner entscheiden müsse. "Für Swisscom ist es sehr relevant, die unternehmerische Freiheit zu behalten. Sonst ist unsere Zukunft gefährdet", so Schaeppi. Für eine Erhöhung der Ausschüttung sieht er künftig nur wenig Potenzial.

Anzeichen für ein Zusammengehen von Anbietern in der Schweiz sieht der Unternehmenschef derzeit nicht. In Italien schaue sich die Swisscom die Auflagen für den geplanten Zusammenschluss von 3 Italia und Wind an. "Es ist zu früh, zu sagen, wie wir uns entscheiden werden", so Schaeppi.

Italien habe Wachstumspotential. "Mehr Marktanteil, mehr Kunden und ein breiteres Produktportfolio bedeuten mehr Umsatz und auch mehr EBITDA."

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