Umsatzrückgang bei Telekommunikations-Diensten, Wachstum im Lösungsgeschäft

Der Nettoumsatz von Swisscom liegt in den ersten neun Monaten dieses Jahres stabil auf Vorjahresniveau. Während in der Schweiz der Umsatz mit Telekommunikations-Diensten wegen rückläufiger Festnetztelefonie, hohem Preisdruck und zunehmender Marktsättigung über die ersten neun Monate um 2,6% sank, verstärkte sich diese Entwicklung im dritten Quartal. Vor allem wegen vermehrten Promotionen und sinkenden Roamingerlösen verlor Swisscom im dritten Quartal CHF 54 Mio. Umsatz mit Telekommunikations-Diensten (-3,2%). Positiv fällt dagegen die Entwicklung der Wachstumsfelder aus, insbesondere im Lösungsgeschäft bei Grosskunden. In den ersten neun Monaten 2017 wuchs dieses um CHF 7 Mio. (+0,9%). Für Geschäftskunden wird die Digitalisierung immer wichtiger.

In den ersten neun Monaten sank der EBITDA im Schweizer Kerngeschäft um CHF 36 Mio. (-1,3%). Dabei konnte Swisscom den Umsatzrückgang bei den Telekommunikations-Diensten zu einem grossen Teil durch umsichtiges Kostenmanagement kompensieren. Der konzernweite EBITDA stieg um 1,4% auf CHF 3'354 Mio., blieb ohne Einmaleffekte aus Rechtsstreitigkeiten bei Fastweb nahezu stabil (+0,6%). Es resultiert damit ein Reingewinn von Swisscom von CHF 1'269 Mio. (+6,0%).

Wie angekündigt, beabsichtigt Swisscom ihre Kostenbasis in der Schweiz von 2015 bis 2020 um über CHF 300 Mio. zu reduzieren. Entsprechend sank die Zahl der konzernweiten Stellen in den ersten neun Monaten 2017 um 2,0% auf 20'704. Per Ende September bot Swisscom in der Schweiz 17'877 Vollzeitstellen an, das sind 495 oder 2,7% weniger als Ende 2016. Weit mehr als drei Viertel der Stellenreduktion konnte über natürliche Fluktuation oder interne Wiederbeschäftigung aufgefangen werden.

Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2017 bleibt unverändert. Swisscom erwartet einen Nettoumsatz von rund CHF 11,6 Mrd., einen EBITDA von rund CHF 4,3 Mrd. und Investitionen von rund CHF 2,4 Mrd. Bei Erreichen der Ziele plant Swisscom weiterhin, der Generalversammlung 2018 für das Geschäftsjahr 2017 eine Dividende von CHF 22 pro Aktie vorzuschlagen.

Rund ein Fünftel des Umsatzes in die Infrastruktur investiert

Die konzernweiten Investitionen nahmen als Folge zeitlicher Verschiebungen beim Netzausbau in der Schweiz ab (-10,2%), liegen aber mit CHF 1'587 Mio. weiterhin auf einem hohen Niveau. In der Schweiz lagen diese bei CHF 1'097 Mio. resp. 15,1% unter Vorjahr. Der Anteil der Investitionen am Umsatz liegt weiterhin bei rund einem Fünftel (18,4%, im Vorjahr 20,5%). Insgesamt hat Swisscom per Ende September rund 3,8 Mio. Wohnungen und Geschäfte mit Ultrabreitband (mehr als 50 Mbit/s) erschlossen, davon rund 2,3 Mio. mit mehr als 100 Mbit/s. Bis Ende 2021 will Swisscom alle Schweizer Gemeinden mit Glasfasertechnologien erschliessen. So erhalten auch abgelegene Ortschaften Zugang zum Ultrabreitband. Im Mobilfunk schreitet der Ausbau mit LTE advanced massiv voran: Mittlerweile deckt Swisscom bereits 80% der Schweizer Bevölkerung mit LTE advanced mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s ab, 60% der Bevölkerung erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 450 Mbit/s.

Ebenfalls nach Plan verläuft die Digitalisierung des Festnetzes (All IP-Technologie). So profitieren bereits heute über 1,8 Mio. Kunden, das entspricht mehr als drei Viertel aller Anschlüsse, von HD Sprachqualität, persönlichen Sperrlisten, Namensanzeige und automatischem Spam-Filter zur Sperrung unerwünschter Werbeanrufe. Pro Monat kommen bis zu 40'000 weitere Anschlüsse dazu. Ab Anfang 2018 erfolgt in grösseren Regionen der Schweiz die vollständige Umstellung der Kundenanschlüsse auf IP, so dass dort der Rückbau der alten Infrastruktur vorangetrieben werden kann.

Bündelangebote und Nachfrage nach inkludierten Roamingdiensten wachsen weiter

Die neuen Angebote mit dem Namen inOne erfreuen sich einer grossen Beliebtheit, bis Ende September 2017 konnte Swisscom über 900'000 Kunden dafür gewinnen. Ende September 2017 nutzten rund 1,85 Mio. Kunden ein Bündelangebot, was einem Anstieg im Jahresvergleich um 262'000 oder 16,5% entspricht (Wachstum im dritten Quartal +66'000 Kunden). Der Umsatz mit Bündelverträgen stieg um CHF 240 Mio. oder 13,0% auf CHF 2'086 Mio. Mit inOne ist es Swisscom zudem gelungen, die Nachfrage bei den Breitbandanschlüssen im dritten Quartal zu steigern. Per Ende September nutzten 2,0 Mio. Kunden einen Breitbandanschluss von Swisscom. Im Mobilfunk konnte Swisscom den Kundenbestand bei Postpaid-Anschlüssen erhöhen (innert Jahresfrist +73'000), die Anzahl Prepaid-Anschlüsse hingegen reduzierten sich (-105'000). Schattenseite der gefragten Bündelangebote ist der anhaltend rückläufige Trend bei der Festnetztelefonie (-13,4% auf 2,1 Mio. Anschlüsse), weil viele Kunden im Zuge von Optimierungen auf ihren Festnetz-Telefonieanschluss verzichten.

Das Roaming-Volumen der Mobilfunkkunden wächst begünstigt durch Preissenkungen und Inklusivleistungen bei den Mobilfunkabos weiter stark. Der Grossteil der Swisscom Kunden nutzt das Smartphone im europäischen Ausland wie daheim, da keine Zusatzkosten mehr anfallen. In den ersten neun Monaten 2017 stieg der Datenverkehr ausserhalb der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr um 78%, der Sprachverkehr um 5%. Swisscom geht davon aus, dass Preisanpassungen und Inklusivleistungen das Ergebnis von 2017 mit rund CHF 50 Mio. belasten werden.

Swisscom TV erfreut sich weiter grosser Beliebtheit. Der Bestand an Swisscom TV-Anschlüssen stieg innert Jahresfrist um 76'000 oder 5,5% auf 1,45 Mio. Allerdings machen sich Tendenzen der Marktsättigung bemerkbar, im dritten Quartal betrug der Anstieg noch 6'000. Seit Kurzem arbeitet Swisscom für ihr Videoangebot auf Abruf mit dem amerikanischen Pay-TV-Anbieter HBO zusammen. Noch vor Weihnachten soll Swisscom TV einen weiteren Komfortsprung erleben.

Innovationen im Grosskundengeschäft: Enterprise Customers erweitert Portfolio

Auch im dritten Quartal konnte Swisscom grosse Verträge mit namhaften Kunden verlängern und setzt für diese Digitalisierungs- und Outsourcing-Vorhaben um. Obwohl der Preisdruck im Grosskundengeschäft anhält, ist Enterprise Customers auf Kurs. Der Umsatz sank aufgrund des hohen Preisdrucks bei den Telekom-Diensten leicht um 1,1% auf CHF 1'771 Mio. Das Lösungsgeschäft wuchs um 0,9% auf CHF 796 Mio. Der Auftragseingang des Bereichs lag mit CHF 1'306 Mio. rund 16% tiefer als im Vorjahresquartal, der Ausblick auf das saisonal traditionell stärkste, vierte Quartal stimmt jedoch positiv. Um Unternehmen sichere, integrierbare und umfassende Cloud Services zu liefern, brachte Swisscom im September zwei neue Cloud-Lösungen auf den Markt und ergänzte diese unlängst mit globalen Angeboten internationaler Provider wie Amazon und Microsoft. Zudem erweiterte Swisscom ihre Security-Lösungen mit Threat Detection & Response, um Cyber-Gefahren frühzeitig zu erkennen. Swisscom treibt ausserdem die Entwicklung von Blockchain-Anwendungen in und für die Schweiz weiter voran und hat dazu die Swisscom Blockchain AG gegründet. Dort arbeitet Swisscom an Projekten, die im Gesundheitswesen sowie im Versicherungs- und Bankensektor neue Wege der dezentralen, vernetzten Zusammenarbeit ermöglichen.

Anstieg von Umsatz und Segmentergebnis bei Fastweb

Fastweb hat sich im schwierigen Marktumfeld in Italien gut behauptet. Der Umsatz von Fastweb erhöhte sich um 7,3% auf EUR 1'414 Mio. Der Umsatz mit Privatkunden stieg um 7,1% auf EUR 723 Mio., was auf das Kundenwachstum und die auf vier Wochen verkürzte Rechnungsperiode zurückzuführen ist. Die Kundenbasis im Breitbandgeschäft wuchs innert Jahresfrist um 5,5% auf 2,42 Mio. (+66'000 in den ersten neun Monaten). Auch im Mobilfunk wuchs Fastweb, die Anzahl Mobilfunkanschlüsse stieg innert Jahresfrist um 57% auf 989'000 per Ende September. Im Oktober verzeichnete Fastweb den einmillionsten Mobilfunkanschluss. Der Umsatz mit Geschäftskunden blieb mit EUR 518 Mio. (+0,2%) nahezu stabil. Der Umsatz im Wholesale-Geschäft nahm aufgrund einer Kooperationsvereinbarung mit Telecom Italia in Zusammenhang mit dem Ausbau der Ultrabreitbandnetze um 39,5% auf EUR 166 Mio. zu. Unterm Strich stieg das Segmentergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) um 16,9% auf EUR 573 Mio. Ohne Einmalerträge aus Rechtsstreitigkeiten beträgt der Anstieg EUR 43 Mio. oder 9,9% und resultiert aus dem Umsatzanstieg und den verbesserten regulatorischen Bedingungen. Die Investitionen von EUR 441 Mio. (+2,6%) blieben auf einem hohen Niveau.

Swisscom AG veröffentlichte diesen Inhalt am 02 November 2017 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 02 November 2017 06:22:02 UTC.

Originaldokumenthttps://www.swisscom.ch/de/about/medien/press-releases/2017/11/20171102-MM-Q3-2017.html

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