Gutes Ergebnis, Schweizer Kerngeschäft leicht rückläufig

Insgesamt liegt der Nettoumsatz von Swisscom für das erste Halbjahr 2018 mit CHF 5'805 Mio. über dem Vorjahresniveau (+2,0%). Hingegen sank der Umsatz im Schweizer Kerngeschäft um 1,9% auf CHF 4'400 Mio. Dabei sank der Umsatz mit Telekom-Dienstleistungen aufgrund von Preisdruck und Substitutionseffekten um über CHF 100 Mio.

Das konsolidierte Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) liegt mit CHF 2'143 Mio. um 5,2% unter dem Vorjahr. Dabei sind verschiedene Sondereffekte und die Währungsentwicklung zu berücksichtigen. So ist im Vorjahr bei Fastweb ein Ertrag aus einem Rechtsverfahren von CHF 102 Mio. angefallen, und die Anwendung eines neuen Rechnungslegungsstandards zur Umsatzverbuchung (IFRS 15) hat 2018 den EBITDA mit CHF 33 Mio. belastet. Auf vergleichbarer Basis sank der EBITDA um CHF 13 Mio. oder 0,6%. Im Schweizer Kerngeschäft reduzierte sich der EBITDA vor Sondereffekten um 2,8%, bei Fastweb erhöhte er sich um 4,9%. Der Reingewinn ist solide, liegt aber aufgrund der erwähnten Sondereffekte mit CHF 787 Mio. um 6,2% unter dem Vorjahr.

Im ersten Halbjahr reduzierte sich der Personalbestand in der Schweiz um 485 Vollzeitstellen. Rund die Hälfte der geplanten Stellenreduktion 2018 kann dank umsichtiger Planung und aktivem Vakanzenmanagement über natürliche Fluktuation aufgefangen werden.

Infrastruktur: Vorbereitung für den kommenden Mobilfunkstandard 5G

Swisscom investiert laufend in die Netzinfrastruktur der Zukunft und hält die Qualität, die Abdeckung und die Leistung der Netze hoch. Die konzernweiten Investitionen lagen mit CHF 1'069 Mio. nahezu auf Vorjahresniveau. Davon investierte Swisscom CHF 721 Mio. oder 67% in der Schweiz. Der Anteil der Investitionen am Umsatz liegt weiterhin bei rund einem Fünftel (18,4%).

Abdeckung mit Breitband-Internet schreitet weiter voran

Per Ende Juni 2018 hat Swisscom über 4,0 Mio. Wohnungen und Geschäfte mit Ultrabreitband (mehr als 50 Mbit/s) erschlossen, davon rund 2,7 Mio. mit mehr als 100 Mbit/s. Bis Ende 2021 erschliesst Swisscom alle Schweizer Gemeinden mit Glasfasertechnologien und ermöglicht damit auch abgelegenen Ortschaften Zugang zu Ultrabreitband.

Umstellung auf All IP verläuft nach Plan

Per Ende Juni 2018 profitieren 97% der Privatkunden von der IP-Technologie. Seit Anfang 2018 sind erste Gemeinden vollständig auf IP umgestellt. Per Ende 2018 werden die Kundenanschlüsse in vier Grossregionen vollständig auf IP umgestellt sein. Danach kann dort der Rückbau der alten Infrastruktur vorangetrieben werden.

Breitband im Mobilfunknetz: Erste 5G-Anwendungen erfolgreich getestet

Das Schweizer Mobilfunknetz gehört zu den besten der Welt. Dies bestätigt unter anderem der aktuelle Speedtest von Ookla. Swisscom deckt per Ende Juni 80% der Schweizer Bevölkerung mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s ab, 40% erreichen bis zu 500 Mbit/s. Nebst der Mobilfunkabdeckung geht auch die Erweiterung der Kapazität weiter: Heute sind elf Städte und 15 Swisscom Shops mit dem Gigabitnetz versorgt (Maximalgeschwindigkeit unter optimalen Bedingungen), bis Ende 2018 sollen 30% der Schweizer Bevölkerung damit versorgt sein.

Parallel steht mit 5G der nächste Technologiesprung an. 5G bringt massiv höhere Geschwindigkeiten, mehr Kapazität und reagiert in Echtzeit. Warum 5G auch als Schlüssel der Industrie der Zukunft gilt, hat Swisscom im März 2018 mit dem Medizinaltechnik-Hersteller Ypsomed aufgezeigt und die gesamte Prozesskette des Unternehmens auf Basis von 5G digitalisiert. Aktuell testet Swisscom in der Berner Oberländer Gemeinde Guttannen, wie 5G das Vielfache an Leistung in Privathaushalte an entlegeneren Orten bringen kann. Der rasche flächendeckende Aufbau eines 5G-Netzes wird sich aufgrund der in der Schweiz unverändert strengen Grenzwerte jedoch verzögern und dadurch kostenintensiver. Die Politik ist gefordert, die entsprechenden Rahmenbedingungen rasch anzupassen, damit die Schweiz nicht an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Die Mobilfunkfrequenzen zu 5G werden Anfang 2019 vergeben.

Top-Produkt inOne legt weiter zu

TV- und Breitbandanschlüsse wachsen weiter. Besonders gefragt waren auch im zweiten Quartal die inOne-Bündelangebote.

Bündelangebote: Trend zu inOne hält an

Im ersten Halbjahr haben sich rund 550'000 Kunden für inOne entschieden. Somit zählte inOne per Ende Juni 1,89 Mio. Kunden. Damit umfasst inOne 43% aller Mobilfunkabos und 48% der Festnetz-Breitbandanschlüsse. Zudem hat Swisscom den Leistungsumfang der inOne mobile Abos sowie die enthaltenen Roamingvolumen markant ausgebaut.

Bis in ein paar Jahren werden in der Schweiz nach Schätzungen über 100 Millionen Geräte mit dem Mobilnetz verbunden sein. Nebst Smartphones, Tablets und Laptops auch Autos, Velos, Haushaltgeräte, Uhren, Kameras, Kopfhörer oder Smarttracker. Deshalb ermöglicht Swisscom seit Mai, einem bestehenden Abo ganz einfach zusätzliche Geräte hinzuzufügen und diese direkt mit dem Netz zu verbinden.

Weiteres Wachstum bei Festnetz-Breitband

Weiter positiv entwickelt sich die Anzahl der Festnetz-Breitbandanschlüsse. Im Vorjahresvergleich stiegen diese um 39'000 auf rund 2,03 Mio. Davon hat auch Swisscom TV profitiert. Zwar hat sich der Konkurrenzkampf mit den Angeboten der Kabelnetzbetreiber und anderer Anbieter weiter intensiviert, Swisscom TV bleibt jedoch weiterhin das beliebteste digitale Fernsehen der Schweiz. Innert Jahresfrist stieg die Zahl der TV-Anschlüsse um 54'000 oder 3,7% auf über 1,5 Mio. (Wachstum im zweiten Quartal: 9'000).

Die Entwicklung bei der traditionellen Festnetztelefonie liegt im Rahmen der Erwartungen. Per Ende Juni verzeichnete Swisscom im Segment Privatkunden 1,73 Mio. Festnetz-Telefonieanschlüsse, das sind 252'000 oder 12,7% weniger als im Vorjahr.

Angebote auf dem Mobilfunknetz: Mobile Datennutzung wächst um 36%

Die zunehmende Marksättigung ist im Mobilfunkmarkt spürbar. Im Vergleich zur Vorjahresperiode konnte Swisscom die Zahl der Mobilfunkanschlüsse mit 6,6 Mio. (+0,3%) stabil halten. Der Bestand der Postpaid-Anschlüsse wuchs im Jahresvergleich um 74'000, bei den Prepaid-Anschlüssen sank er um 52'000. Weiterhin gefragt waren mobile Datendienste. Per Ende Juni 2018 wurden im Jahresvergleich rund 36% mehr Daten mobil übermittelt. Auch das Roaming-Volumen wuchs weiter stark. Im ersten Halbjahr 2018 stieg der Datenverkehr ausserhalb der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr um 51%, der Sprachverkehr blieb stabil. Grund sind weitere Preissenkungen sowie die Inklusivleistungen bei den Mobilfunkabos. Für einen Grossteil der Kunden fallen bei der Nutzung des Smartphones im europäischen Ausland keine Zusatzkosten mehr an.

Grosskundengeschäft: Nachfrage nach Cloud, IoT und Security zieht an

Enterprise Customers konnte die Marktposition festigen und weist ein solides erstes Halbjahr aus. Insbesondere die Nachfrage nach Cloud-, IoT- und Security-Dienstleistungen entwickelt sich erfreulich. Aufgrund des anhaltenden Wettbewerbs- und Preisdrucks sinkt indes der Umsatz mit Telekommunikationsdiensten um 5,2% (-29 Mio.) und der Umsatz im Lösungsgeschäft liegt aufgrund tieferer Volumen in der Banking-Sparte um 2,3% (-12 Mio.) unter dem Vorjahr. Swisscom erwartet eine steigende Nachfrage nach Cloud-, Outsourcing- und umfassenden Sicherheitslösungen sowie IoT.

Fastweb legt bei Umsatz und Kunden weiter zu

Fastweb war im ersten Halbjahr trotz Preisdruck erfolgreich unterwegs: Im Mobilfunk wächst das Unternehmen in einem gesättigten Markt weiter und zählt per Ende Juni rund 1,3 Mio. Kunden (+45% im Vergleich zum Vorjahr). Das Wachstum setzt sich auch im Breitbandgeschäft fort (+4% auf 2,5 Mio. Anschlüsse). Weiter positiv entwickelt sich das Geschäftskundensegment mit einem Umsatzwachstum von EUR 27 Mio. (+7,9%). Insgesamt konnte Fastweb den Umsatz im ersten Halbjahr auf EUR 1'011 Mio. erhöhen (+9,5% auf vergleichbarer Basis). Das konsolidierte Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) beträgt EUR 310 Mio. Ohne Einmalerträge aus Rechtsverfahren im Vorjahr und weitere Sondereffekte stieg der EBITDA um 4,9%.

Ende Juli hat Fastweb eine Vereinbarung zum Kauf der Fixed-Wireless-Sparte und eines 3.5 GHz-Frequenzspektrums von Tiscali unterzeichnet, um das Mobilfunk- und Konvergenzgeschäft nachhaltig zu stärken. Mit dieser Transaktion sichert sich Fastweb einen langfristigen Zugang zu wertvollem 5G-Frequenzspektrum.

Unveränderter finanzieller Ausblick

Swisscom rechnet für 2018 unverändert mit einem Nettoumsatz von rund CHF 11,6 Mrd., einem EBITDA von rund CHF 4,2 Mrd. und Investitionen von weniger als CHF 2,4 Mrd. Bei Erreichen der Ziele plant Swisscom, der Generalversammlung 2019 für das Geschäftsjahr 2018 eine unveränderte Dividende von CHF 22 pro Aktie vorzuschlagen.

Die wichtigsten Zahlen des ersten Halbjahres 2018 im Überblick

Swisscom AG veröffentlichte diesen Inhalt am 16 August 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 16 August 2018 05:23:03 UTC.

Originaldokumenthttps://www.swisscom.ch/de/about/medien/press-releases/2018/08/20180816-mm-q2-2018.html

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