Die Wall Street dürfte zum Wochenausklang ihre positive Tendenz der vergangenen beiden Handelstage fortsetzen. Der Future auf den S&P-500 gewinnt 0,8 Prozent. Die Erkenntnis über eine weitere Zinserhöhung der US-Notenbank um 75 Basispunkte bei der Sitzung im September dürfte am Markt angekommen sein, heißt es. Dies habe Fed-Chairman Jerome Powell in seiner Rede erneut bekräftigt. Dem schlossen sich in den vergangenen Tagen auch andere Fed-Vertreter an. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Canada haben in der zurückliegenden Woche große Zinsschritte beschlossen, um die weiter steigende Inflation in den Griff zu bekommen.

In den Fokus rücken nun die US-Verbraucherpreise für den August am Dienstag, die den weiteren Kurs der Fed mitbestimmen könnten. Einige Teilnehmer rechnen hier mit einem Rückgang gegenüber dem Vormonat. Allerdings dürfte das nicht ausreichen, um die Fed zu einer Temporeduzierung bei den Zinserhöhungen zu animieren, denn das Fed-Ziel einer Inflation von 2 Prozent sei noch weit entfernt, sagt ein Beobachter.

Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist am letzten Handelstag der Woche leer. In den Fokus könnte eine Rede von Fed-Gouverneur Christopher Waller rücken, die im Handelsverlauf ansteht.

Bei den Einzelwerten geht es für die Aktie von T-Mobile US vorbörslich um 1,7 Prozent nach oben. Die Tochter der Deutschen Telekom will Aktien im Wert von 14 Milliarden Dollar zurückzukaufen. Der Bekleidungseinzelhändler Zumiez (-16,2%) bekommt derweil die schwindende Konsumbereitschaft zu spüren. Umsatz und Gewinn schrumpften im zweiten Quartal stärker als von Analysten erwartet.

Weniger gut lief es auch beim Schusswaffenhersteller Smith & Wesson, der einen Umsatzeinbruch um fast 70 Prozent vermeldete. Finanzvorständin Deana McPherson zeigte sich zwar zuversichtlich, dass die Nachfrage mit Beginn der Jagdsaison im dritten Quartal wieder anziehen werde, die Aktie verliert dennoch 3,9 Prozent.

Für die Aktien von DocuSign geht nach den Zweitquartalszahlen um 17,5 Prozent aufwärts. Das Unternehmen hatte zwar einen höheren Nettoverlust verzeichnet als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, auf bereinigter Basis aber einen Gewinn erzielt, der über den Erwartungen der Analysten lag. Der Umsatz stieg zudem stärker als erwartet. Und auch die Umsatzprognose für das laufende dritte Quartal lag leicht über dem Analystenkonsens.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

September 09, 2022 05:58 ET (09:58 GMT)