Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Moderna verdoppelt Covid-19-Impfstofflieferungen nach Japan 

Der US-Pharmakonzern Moderna liefert der japanischen Regierung und Takeda Pharmaceutical weitere 50 Millionen Dosen seines Covid-19-Impfstoffs sowie des aktualisierten Impfstoff-Booster-Kandidaten. Diese neue Liefervereinbarung komme zur vorherigen Vereinbarung über 50 Millionen Dosen im Jahr 2021 hinzu, so dass sich für Japan insgesamt 100 Millionen Dosen ergeben, teilte Moderna mit. Moderna werde für die Herstellung und Lieferung verantwortlich sein. Takeda werde dann mit Unterstützung des japanischen Gesundheitsministeriums gemeinsam mit Moderna für alle Import-, Entwicklungs- und Vertriebsaktivitäten in Japan für diese zusätzlichen 50 Millionen Dosen ab 2022 verantwortlich sein.


Lauterbach gegen Massenunterkünfte für Flutopfer 

Angesichts erneut steigender Corona-Infektionszahlen hat SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach davor gewarnt, Flutopfer in den Hochwasserregionen in Sammelunterkünften unterzubringen. "Massenunterkünfte sind eine Gefahr für die Menschen, denn dort herrscht ein hohes Corona-Ansteckungsrisiko", sagte Lauterbach der Funke-Mediengruppe. Solche beengten Unterkünfte seien daher unbedingt zu vermeiden. Die Flutopfer in den Katastrophengebieten müssten stattdessen in Hotels und Einzelunterkünften untergebracht werden. "Es wäre fatal, wenn die ohnehin dramatische Situation in den Hochwasserregionen durch massenhafte Infektionen mit der Delta-Variante zusätzlich erschwert würde", betonte der SPD-Politiker. Lauterbach rief zugleich zum Einsatz von mobilen Impfteams in den Katastrophenregionen auf.


Forscher: Corona-Todeszahl in Indien vermutlich zehnmal höher als gemeldet 

Indien ist bereits nach offiziellen Zahlen eines der am schlimmsten von der Corona-Pandemie getroffenen Länder - doch die Zahl der Todesfälle liegt einer Studie zufolge in Wahrheit wohl noch zehnmal höher als gemeldet. Es seien vermutlich 3,4 bis 4,7 Millionen Menschen an den Folgen einer Erkrankung mit dem Virus gestorben, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie des in den USA ansässigen Center for Global Development. "Die wahre Zahl der Toten liegt bei mehreren Millionen, nicht bei hunderttausenden", erklärten die Forscher.


Cummings: Johnson wg hohen Alters der Corona-Opfer gegen 2. Lockdown 

Boris Johnsons ehemaliger Chefberater Dominic Cummings hat dem britischen Premierminister erneut schwere Versäumnisse in der Corona-Krise vorgeworfen. In einem Interview mit dem britischen Sender BBC berichtete Cummings, Johnson habe sich unter anderem mit dem Argument gegen einen zweiten Lockdown im vergangenen Herbst gewehrt, dass die meisten Todesopfer über 80 Jahre alt seien. Laut Cummings wollte Johnson zu Beginn der Pandemie zudem an seinen Treffen mit der Queen festhalten - trotz des Risikos für sie.


60 Prozent der Bundesbürger mindestens einmal gegen Corona geimpft 

In Deutschland sind inzwischen 60 Prozent der Bürgerinnen und Bürger mindestens einmal gegen das Corona-Virus geimpft. Dies sei ein "wichtiger Meilenstein", schrieb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag auf Twitter. Mindestens einmal geimpft sind demnach 49,9 Millionen Menschen. Den vollen Impfschutz haben inzwischen 38,8 Millionen Menschen, das sind laut Spahn 46,7 Prozent.


Corona-Lockdown über australische Großstadt Adelaide verhängt 

Nach Sydney und Melbourne muss auch die australische Großstadt Adelaide in den Corona-Lockdown. Die Regierung des Bundesstaats South Australia, dessen Hauptstadt Adelaide ist, kündigte den Schritt am Dienstag an. Zuvor waren fünf Neuansteckungen mit dem Coronavirus innerhalb des Bundesstaats registriert worden.


Behörden warnen vor Corona-Ausbreitung in Katastrophengebieten 

Nach den verheerenden Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wächst die Angst vor einer Corona-Ausbreitung in den Katastrophengebieten. "Derzeit kommen viele Menschen auf engstem Raum zusammen, um die Krise gemeinsam zu bewältigen. Wir müssen jetzt aufpassen, dass die Bewältigung der Katastrophe nicht zu einem Superspreader-Event wird", sagte David Freichel vom Corona-Kommunikationsstab der Staatskanzlei in Rheinland-Pfalz den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Das Landesgesundheitsministerium bereitet deshalb laut Freichel in Absprache mit den Behörden der betroffenen Landkreise eine Sonder-Impfaktion in den Katastrophengebieten vor.


Weltärztebund-Präsident warnt vor zu schnellen Corona-Lockerungen 

Weltärztebund-Präsident Frank Ulrich Montgomery hat angesichts erneut steigender Corona-Infektionszahlen vor zu schnellen Lockerungen gewarnt. "Schon die kleineren Öffnungsschritte der vergangenen Wochen haben die Inzidenzwerte anwachsen lassen", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Jetzt die Einschränkungen unserer Kontakte einfach fallen zu lassen und 'alles zu öffnen', wäre brandgefährlich", erklärte der Mediziner. "Wer das tut, riskiert den Einstieg in die vierte Welle." Montgomery sprach sich stattdessen für ein schrittweises und kontrolliertes Vorgehen aus - anders als in England. "In Innenräumen und überall, wo Mindestabstände nicht eingehalten werden können, sollten Abstandsregeln und Maskenpflicht erhalten bleiben."


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 10,9 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht angestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter am Dienstagmorgen mitteilte, lag die Inzidenz bei 10,9 (Vorwoche: 6,5). Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Wie das RKI weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden insgesamt 1.183 (646) Corona-Neuinfektionen sowie 34 (26) Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert.

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July 20, 2021 07:26 ET (11:26 GMT)