FRANKFURT (Dow Jones)--Der Versicherungskonzern Talanx ist trotz eines hohen Aufkommens an Naturkatastrophen und eines schwachen Kapitalanlageergebnisses gut durch das dritte Quartal gekommen. Der MDAX-Konzern verdiente bei einem kräftigen Prämienwachstum unter dem Strich deutlich mehr und bestätigte seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr.

Der Nettogewinn stieg in den drei Monaten bis Ende September um 27 Prozent auf 225 Millionen Euro. Die gebuchten Bruttoprämien legten um ein Fünftel auf 13,3 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um ebenfalls ein Fünftel auf 608 Millionen Euro, obwohl das Kapitalanlageergebnis um über ein Drittel auf 711 Millionen Euro absackte.

Beim Hurrikan "Ian" kam Talanx mit einer Schadensbelastung von insgesamt 350 Millionen Euro relativ glimpflich davon. Bei der Rückversicherungstochter Hannover Rück betrug die Schadensbelastung 276 Millionen Euro, wie diese bereits mitgeteilt hatte. Insgesamt schätzt die Branche den durch "Ian" entstandenen versicherten Schaden auf rund 60 Milliarden Euro.

Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) der Talanx verbesserte sich, sie lag im Quartal bei 99,1 nach 100,9 Prozent. Die Quote setzt Aufwand und Ertrag in Relation. Unterhalb von 100 Prozent arbeitet eine Versicherung profitabel.

Im laufenden Jahr rechnet der Konzern weiterhin mit einem Nettogewinn von 1,05 bis 1,15 Milliarden Euro nach 1,01 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Nach neun Monaten wurden davon 785 Millionen Euro erzielt.

Das Prämienwachstum sieht Talanx währungsbereinigt nun bei rund 10 Prozent statt im hohen einstelligen Prozentbereich. Die Kapitalanlagerendite wird bei rund 2,5 Prozent gesehen nach 3,4 Prozent im Vorjahr. Bisher hatte Talanx 2,4 Prozent in Aussicht gestellt.

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November 14, 2022 01:51 ET (06:51 GMT)