(In der gegen 22:20 Uhr gesendeten Meldung muss der letzte Satz korrekt lauten: Die Rendite 10-jähriger Papiere erhöhte sich um 3,7 Basispunkte (NICHT: Prozent) auf 1,67 Prozent. Es folgt die korrigierte Fassung.)

MÄRKTE USA/Wall Street erneut mit Abschlägen

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben zur Wochenmitte erneut Abschläge eingefahren und damit die jüngste Abwärtstendenz fortgesetzt. Jedoch erholten sich die Indizes im fortgeschrittenen Handelsverlauf wieder etwas. Der Nasdaq konnte im Späthandel sogar die Verluste wieder ausgleichen. Die Sorge vor einer weiter steigenden Inflation und die Befürchtung, die US-Notenbank könnte früher als geplant ihre Geldpolitik straffen, belasteten weiter. Zuletzt hat in den USA Ex-Finanzminister Larry Summers vor einer unterschätzten Inflation gewarnt.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,5 Prozent leichter bei 33.896 Punkte, der S&P-500 gab um 0,3 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite schloss nahezu unverändert. Dabei gab es insgesamt 1.173 (Dienstag: 1.524) Kursgewinner und 2.135 (1.795) -verlierer. Unverändert schlossen 140 (150) Titel.

Die Fed geht bislang von einem temporären Preisschub aus. Für eine Reduzierung der Anleihenkäufe hatte sie eine "Reihe starker Daten" zur Bedingung gemacht. Zuletzt hatte aber das US-Jobwachstum enttäuscht und war deutlich hinter den Erwartungen geblieben. Wie aus dem am Abend veröffentlichten Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung hervorgeht, haben einige Währungshüter die Auffassung vertreten, dass bei einer der anstehenden Sitzung damit begonnen werde könnte, über einen Plan für ein Zurückfahren der Anleihekäufe (Tapering) zu diskutieren. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass sich die Wirtschaft weiterhin entsprechend stark erholt.


   Target und Take-Two nach Zahlen fester 

Der US-Einzelhändler Target hat mit den Quartalszahlen die Markterwartungen übertroffen. Für die Aktie ging es 6,1 Prozent nach oben. Auch der auf Heimwerkerartikel spezialisierte Einzelhändler Lowe's hat mit den Quartalszahlen die Prognosen geschlagen und den Ausblick angehoben. Die Aktie verlor aber dennoch 1,1 Prozent. Anleger dürften hier wohl aufgelaufene Gewinne mitgenommen haben.

Für Take-Two Interactive ging es 7,0 Prozent aufwärts. Das auf Videospiele spezialisierte Unternehmen hat mit den Quartalszahlen die Markterwartungen deutlich übertroffen.

Zudem waren die Blicke auf das Börsendebüt von Squarespace gerichtet. Der Anbieter von Web-Plattformen für Unternehmen wird ab Mittwoch an der New York Stock Exchange gehandelt. Der Ausgabepreis lag bei 50 Dollar je Aktie. Dies entspricht einer Bewertung von 6,8 Milliarden Dollar. Der erste Kurs lag bei 48 Dollar. Zu Handelsschluss notierte die Aktie nur bei 43,65 Dollar, ein Minus von 12,7 Prozent zum Ausgabepreis.


   Bitcoin bricht ein und fällt kurzzeitig unter 30.000 Dollar 

Beim Bitcoin kam es zu einem massiven Absturz. Die Kryptowährung rutschte im Tief knapp unter 30.000 Dollar - den niedrigsten Stand seit Februar. Zuletzt notierte sie knapp unter der Marke von 40.000 Dollar. Das Jahreshoch lag Mitte April noch bei 64.900 Dollar. Marktteilnehmer verwiesen als Auslöser der jüngsten Schwäche auf China, wo Unternehmen mit einem Bann belegt wurden, wenn sie den Handel mit Kryptowährungen anbieten. Die Tesla-Aktie stand mit dem Bitcoin-Absturz ebenfalls unter Druck und reduzierte sich um 2,5 Prozent. Tesla hatte im Februar mitgeteilt, dass es Bitcoin im Wert von 1,5 Milliarden Dollar gekauft hat, was den Bitcoin-Kurs nach oben getrieben hatte.

Der Dollar legte mit der Veröffentlichung des Fed-Protokolls zu und erholte sich von den jüngsten Verlusten. Der Dollar-Index gewann 0,5 Prozent. Der Euro fiel unter die Marke von 1,22 Dollar zurück, nachdem er diese am Dienstag erstmals seit Ende Februar überwunden hatte.

Die Ölpreise gaben nach. Belastend wirkte weiter, dass es Fortschritte geben soll bei den Verhandlungen mit dem Iran über eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit den USA. Im Erfolgsfall dürfte der Iran wieder stärker als Ölanbieter auf dem internationalen Markt auftreten, hieß es. Für einen weiteren Schub nach unten sorgten die offiziellen Daten zu den US-Rohöllagerbeständen der staatlichen Energy Information Administration (EIA). Diese zeigten einen Anstieg um 1,32 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Die Benzinbestände nahmen indessen um 1,963 Millionen Barrel ab.

Der Goldpreis notierte zeitweise auf dem höchsten Stand seit Januar, kam aber mit dem anziehenden Dollar wieder zurück und notierte schließlich auf Vortagesniveau. Am Anleihemarkt stiegen die Renditen langlaufender US-Staatsanleihen mit dem Fed-Protokoll. Die Rendite 10-jähriger Papiere erhöhte sich um 3,7 Basispunkte auf 1,67 Prozent.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.896,04      -0,48     -164,62          10,75 
S&P-500              4.115,68      -0,29      -12,15           9,57 
Nasdaq-Comp.        13.299,74      -0,03       -3,90           3,19 
Nasdaq-100          13.237,91       0,15       20,23           2,71 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,16        0,4        0,15            4,0 
5 Jahre                  0,86        4,4        0,82           50,1 
7 Jahre                  1,33        4,3        1,28           67,8 
10 Jahre                 1,67        3,7        1,64           75,7 
30 Jahre                 2,38        1,8        2,36           73,2 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %   Mi, 8:29h  Di, 17:08 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,2176     -0,40%      1,2244         1,2220   -0,3% 
EUR/JPY                132,99     -0,09%      133,41         133,07   +5,5% 
EUR/CHF                1,1002     +0,30%      1,0986         1,0962   +1,8% 
EUR/GBP                0,8624     +0,07%      0,8629         0,8603   -3,4% 
USD/JPY                109,22     +0,30%      108,96         108,90   +5,7% 
GBP/USD                1,4120     -0,47%      1,4189         1,4203   +3,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,4378     +0,25%      6,4246         6,4220   -1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             39.944,26     -7,15%   39.789,25      43.604,25  +37,5% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               63,40      65,49       -3,2%          -2,09  +30,4% 
Brent/ICE               66,70      68,71       -2,9%          -2,01  +29,7% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.870,46   1.869,80       +0,0%          +0,66   -1,4% 
Silber (Spot)           27,72      28,23       -1,8%          -0,50   +5,0% 
Platin (Spot)        1.197,30   1.221,50       -2,0%         -24,20  +11,9% 
Kupfer-Future            4,57       4,74       -3,4%          -0,16  +29,8% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 19, 2021 17:34 ET (21:34 GMT)