NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen zeigen sich zur Wochenmitte uneinheitlich. Gegen Mittag (Ortszeit New York) notiert der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent höher bei 33.629 Punkten, der S&P-500 gibt indessen um 0,5 Prozent nach. Für den Nasdaq-Composite geht es um 1,2 Prozent nach unten.

Mit dem Raketeneinschlag im Nato-Land Polen steht nun der Ukraine-Krieg wieder stärker im Fokus. Auch wenn die Rakete laut polnischen Angaben "höchstwahrscheinlich" aus der Ukraine stammen soll, sorgen die Entwicklungen für leichte Verunsicherung. Übergeordnet stützen jedoch weiter die Hoffnungen auf ein moderateres Zinserhöhungstempo durch die US-Notenbank - was am Vortag durch die Erzeugerpreise nochmals geschürt wurde.

Die Präsidentin der Federal Reserve von San Francisco, Mary Daly, sieht die Zinsen weiter steigen. Der Leitzins der Fed müsse möglicherweise noch über 5 Prozent steigen, um die Inflation zu bekämpfen. Ein Zins zwischen 4,75 Prozent und 5,25 Prozent sei "ein vernünftiger Stand, über den man nachdenken kann", sagte sie dem Fernsehsender CNBC. Daly ergänzte, die Notenbank plane, den Zins auf einem hohen Niveau zu halten, bis es Fortschritte bei der Inflation gebe.

Keine größere Reaktion rufen die US-Einzelhandelsdaten hervor. Diese sind im Oktober um 1,3 Prozent gestiegen, und damit etwas stärker als die erwarteten 1,2 Prozent. Die Importpreise sind derweil im Oktober um 0,2 Prozent gefallen, und damit weniger stark als die prognostizierten minus 0,4 Prozent. Die Daten dürften keine Neueinschätzung am Markt zum wahrscheinlichen US-Zinspfad auslösen, heißt es. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die Fed im Dezember die Zinsen um 50 Basispunkte anheben wird.

Die Industrieproduktion ist im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gefallen, während Analysten mit einem Anstieg in gleichem Umfang gerechnet hatten. Zudem wurde der Vormonat nach unten revidiert. Die Lagerbestände sind im September um 0,4 Prozent gestiegen, etwas weniger als erwartet.


   Dollar gibt leicht nach - Ölpreise schwach 

Am Devisenmarkt gibt der Dollar moderat nach. Der Dollar-Index verliert 0,1 Prozent. Kurzzeitig hatten die Entwicklungen um den Raketeneinschlag in Polen dem "sicheren Hafen" Zulauf verschafft. Doch mit den Hinweisen, dass die Rakete wohl nicht von Russland abgefeuert wurde, gab der Dollar die Gewinne wieder ab. Nun belastet weiter die Aussicht auf ein niedrigeres Tempo der US-Notenbank bei den anstehenden Zinserhöhungen.

Die Ölpreise zeigen sich mit Abgaben. Der Preis für die Sorte Brent verliert 2,1 Prozent, der WTI-Preis 2,8 Prozent. "Die Sorgen um die Ölnachfrage belasten nach wie vor die Ölpreise", so Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management. "Die Opec hat ihre Prognosen für das Nachfragewachstum in den Jahren 2022 und 2023 in ihrem Monatsbericht um 100.000 Barrel pro Tag gesenkt, vor allem wegen der geringeren chinesischen Nachfrage", ergänzt der Teilnehmer. Dies gilt trotz der Möglichkeit, dass China bald die Corona-Beschränkungen weiter lockern könnte. Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der vergangenen Woche indessen stärker als erwartet verringert.

Am Anleihemarkt geben die Renditen nach und bauen damit die Vortagesverluste aus. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um 4,3 Basispunkte auf 3,73 Prozent nach unten.

Der Goldpreis gibt nach den Vortagesgewinnen nun etwas nach. Der Preis für die Feinunze notiert 0,2 Prozent niedriger.


   Target enttäuscht mit Zahlen und Ausblick - Aktie knickt ein 

Die Aktie des US-Einzelhändlers Target bricht um 12,8 Prozent ein, nachdem das Unternehmen im dritten Quartal deutlich weniger verdient hat als erwartet und für das laufende Quartal einen Umsatzrückgang prognostiziert hat.

Der Halbleiterhersteller Micron (-5,2%) fährt seine DRAM- und NAND-Wafer-Produktion deutlich zurück. Der Konzern geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Produktion von DRAM- und NAND-Wafern im laufenden Quartal um etwa 20 Prozent niedriger ausfallen wird als im Vorquartal. Zur Begründung verwies Micron auf das derzeitige von nachlassender Nachfrage geprägte Marktumfeld und kündigte an, die Kapitalkosten weiter senken zu wollen.

Zudem sind die Blicke auf die Quartalszahlen von Nvidia und Cisco gerichtet, die allerdings erst nach der Schlussglocke veröffentlicht werden. Während Nvidia 3,0 Prozent einbüßen, fallen Cisco um 1,1 Prozent.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.629,21        +0,1%       36,29      -7,5% 
S&P-500              3.971,95        -0,5%      -19,78     -16,7% 
Nasdaq-Comp.        11.223,41        -1,2%     -135,00     -28,3% 
Nasdaq-100          11.738,89        -1,1%     -132,25     -28,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,37      +2,9        4,34      364,0 
5 Jahre         3,88      -1,2        3,90      262,3 
7 Jahre         3,81      -3,0        3,84      237,4 
10 Jahre        3,73      -4,3        3,77      222,0 
30 Jahre        3,89      -6,8        3,96      199,5 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mi, 8:29  Di, 17:14   % YTD 
EUR/USD                1,0397        +0,5%      1,0385     1,0381   -8,6% 
EUR/JPY                145,16        +0,7%      145,17     144,43  +10,9% 
EUR/CHF                0,9817        +0,5%      0,9808     1,0585   -5,4% 
EUR/GBP                0,8750        +0,3%      0,8759     0,8731   +4,1% 
USD/JPY                139,63        +0,2%      139,77     139,11  +21,3% 
GBP/USD                1,1884        +0,2%      1,1854     1,1886  -12,2% 
USD/CNH (Offshore)     7,1034        +0,7%      7,0823     7,0475  +11,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.494,48        -2,2%   16.849,73  16.984,50  -64,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               84,49        86,92       -2,8%      -2,43  +21,0% 
Brent/ICE               91,88        93,86       -2,1%      -1,98  +25,3% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              108,22       124,10      -12,8%     -15,89  +85,7% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.774,57     1.778,70       -0,2%      -4,14   -3,0% 
Silber (Spot)           21,46        21,63       -0,7%      -0,16   -7,9% 
Platin (Spot)        1.011,40     1.018,35       -0,7%      -6,95   +4,2% 
Kupfer-Future            3,78         3,82       -1,2%      -0,05  -14,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 16, 2022 12:06 ET (17:06 GMT)