FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Wiesbadener Softwarefirma P&I wechselt den Besitzer. Die britische Beteiligungsgesellschaft Permira verkauft die Mehrheit ihrer Anteile an dem hessischen Unternehmen an den Investor Hg. Die Personal & Informatik AG (P&I) werde mit einem Unternehmenswert von 2 Milliarden Euro bewertet, teilten die Firmen am Montag in Frankfurt mit. Permira bleibe mit einem "substanziellen Minderheitsanteil" an P&I beteiligt. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

P&I bietet Firmen und Behörden vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz cloud-basierte Software für das Personalwesen an. Kunden helfen die Wiesbadener mit zuletzt 430 Mitarbeitern etwa bei der Erstellung von Lohnabrechnungen - ein Feld, das wegen Datenschutzes und staatlicher Vorgaben stark reguliert ist. P&I hat nach eigenen Angaben mehr als 15 000 Kunden und erzielte im Geschäftsjahr 2018/2019 einen Umsatz von fast 133 Millionen Euro.

Für Permira ist der Verkauf an den auf Software-Investments spezialisierten Fonds Hg der nächste große Deal. Erst im September hatte Permira die schwäbische Softwarefirma Teamviewer an die Börse gebracht - mit einem Volumen von rund 2 Milliarden Euro war es der größte Tech-Börsengang seit dem Dotcom-Boom zur Jahrtausendwende. Auch P&I ist für Permira ein gutes Geschäft: Beim Einstieg 2016 des Finanzinvestors war die Wiesbadener Softwarefirma mit rund 800 Millionen Euro bewertet, hieß es aus Finanzkreisen. Man bleibe an P&I beteiligt, da es "enormes Wachstumspotenzial" gebe, sagte Permira-Partner Jörg Rockhäuser.

Finanzinvestoren kaufen üblicherweise Unternehmen, um sie zu sanieren oder deren Expansion voranzutreiben. In der Regel peilen sie nach fünf bis sieben Jahren einen Verkauf oder Börsengang mit Gewinn an./als/DP/nas