--Teamviewer erwartet 2023 Umsatzplus um 10 bis 14 Prozent

--Marge soll 2023 in etwa stabil bleiben

--Teamviewer-Aktie plus von 15 Prozent, Aktienrückkauf stützt

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Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Softwareanbieter Teamviewer hat Investoren mit einem relativ optimistischen Ausblick auf das laufende Jahr und einem neuen Aktienrückkauf zufrieden gestellt. Die Aktie des Konzerns liegt mit einem Plus von 15 Prozent an der Spitze des MDAX.

Im vierten Quartal sei die Prognose beim Gewinn erfüllt worden, heißt es Analysten der RBC. Der Ausblick für die Billings (abgerechnete Umsätze) liege über der Konsensschätzung. Teamviewer verfüge über gute Voraussetzungen, um gut durch einen konjunkturellen Abschwung zu kommen. Positiv aufgenommen werde zudem die Ankündigung des Aktienrückkaufs, so Aktienhändler.

Für das neue Gesamtjahr rechnet der Spezialist für Fernwartungssoftware mit einem Umsatzplus von 10 bis 14 Prozent auf 620 Millionen bis 645 Millionen Euro. Zudem strebt der im MDAX und TecDAX notierte Konzern in etwa eine stabile Profitabilität an: Die bereinigte (Umsatz) EBITDA-Marge soll bei ungefähr 40 (Vorjahr 41) Prozent liegen. Bisher hatte Teamviewer die Rendite auf Basis der Billings angegeben - übersetzt wäre das eine (Billings) EBITDA-Marge von circa 45 (Vorjahr 47) Prozent.


   Ausstieg aus teurem ManU-Sponsoring 2024? 

In den kommenden Jahren rechnet sich der Konzern weitere Zuwächse bei der Profitabilität aus. Mit dem möglichen vorzeitigen Ausstieg als Haupttrikotsponsor bei Manchester United (ManU) dürfte die Marge "signifikant steigen", so Teamviewer weiter. Wann der Ausstieg konkret gelingt, ist aktuell aber noch unklar. Die Wahrscheinlichkeit, dass es 2024 passieren könnte, sei auch wegen der Vorlaufzeit eine höhere als 2023, so Finanzvorstand Michael Wilkens.

Den konkreten Einspar- bzw. Ergebniseffekt infolge des Ausstiegs als Hauptsponsor beim englischen Premier-League-Klub wollte das Management nicht nennen. "Wir wissen, dass es danach ein hoher einstelliger Millionen-Euro-Betrag im Sponsoring sein wird, kommend von einem deutlich höheren Betrag", so CEO Oliver Steil.


   Margenziel erreicht 

Operativ hat Teamviewer vergangenes Jahr Rückenwind von dem Geschäft mit Unternehmenskunden erhalten. Besonders im vierten Quartal wurden hier mit einem Billings-Plus von 47 Prozent hohe Zuwächse verbucht. In der Summe steigerte der Konzern, wie bereits seit Mitte Januar bekannt, die Billings im Gesamtjahr um 16 Prozent auf 635 Millionen Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge erreichte mit 47 Prozent das obere Ende der Prognose von 45 bis 47 Prozent. Der Nettogewinn stieg um gut ein Drittel auf 67,6 Millionen Euro.

Trotz der positiven Entwicklung will das Unternehmen vorerst keine Dividende ausschütten. "Aktuell ist es noch zu früh über eine Dividende nachzudenken", sagte CFO Wilkens. "Wichtig für uns ist die Flexibilität", ergänzte CEO Steil während der Agenturkonferenz zum Ergebnis 2022. Das könne man mit einem Aktienrückkaufprogramm sehr gut aussteuern.

Teamviewer hatte am Montag einen Rückkauf eigener Papiere im Volumen von bis zu 150 Millionen Euro beschlossen. Es ist der zweite Aktienrückkauf des Unternehmens seit dem Börsengang im September 2019.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/kla/jhe

(END) Dow Jones Newswires

February 07, 2023 05:09 ET (10:09 GMT)