Männedorf (awp) - Als Laborausrüster wurde Tecan nicht nur weniger hart von der Coronakrise getroffen als andere Unternehmen, in gewissen Bereichen hat die Zürcher Firma gar von der Pandemie profitiert. Nun hebt das Unternehmen die Prognose für das Gesamtjahr 2020 an, wie es in einer Mitteilung vom Dienstagabend schrieb.

Neu geht das Management um CEO Achim von Leoprechting von einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich aus, wie es hiess. In der bisherigen Prognose vom August war von einem Wachstum "im hohen einstelligen Prozentbereich" die Rede. Ebenfalls nach oben angepasst wurden die Erwartungen für die EBITDA-Marge. Diese soll bei über 20,5 Prozent zu liegen kommen statt bei knapp 20 Prozent.

Die Steigerung des ausgewiesenen Betriebsergebnisses (EBITDA) werde hauptsächlich von grösseren Verkäufen getrieben, hiess es weiter. Zusätzlich wirkten sich ausserordentliche Effekte positiv aus, aber auch der Umstand, dass die Kostenbasis noch nicht vollständig an die deutlich höheren Volumen angepasst sei.

In den aktualisierten Erwartungen zur Profitabilität seien die negativere Zinslage enthalten. Man habe die Wechselkurse neu beurteilen müssen. Neu rechne Tecan damit, dass ein US-Dollar im Jahresdurchschnitt etwa 0,93 Franken entspreche (bisher 0,95 Franken). Dieser negative Währungseffekt sei in die aktualisierte Prognose eingerechnet.

Erst vor kurzem hatte CEO von Leoprechting in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" gesagt, dass sein Unternehmen von der Corona-Pandemie profitiert hatte. "Bestellungen für Produktlinien, die den globalen Kampf gegen die Pandemie unterstützen, stiegen also stark an, und zwar in beiden Geschäftseinheiten", hatte er gesagt.

kw/jb