Zürich (awp) - Der Laborausrüster Tecan hat für das erste Halbjahr 2016 solide Ergebnisse erzielt. Dabei erhöhte sich der Umsatz in einer zweistelligen Prozentrate, während sich der Gewinn erwartungsgemäss unter anderem wegen Integrationskosten verringerte. Deutlich zugelegt hat auch der Auftragseingang, was zuversichtlich für die Zukunft stimmt. Vor diesem Hintergrund bestätigt das Management seine bisherigen Ziele für das Gesamtjahr.

"Ich freue mich sehr über unser fortgesetztes starkes Umsatzwachstum und die weitere Steigerung der zugrundeliegenden Profitabilität im ersten Halbjahr 2016", sagte CEO David Martyr anlässlich einer Telefonkonferenz am Dienstag. Besonders freut sich der Unternehmenschef, dass beide Geschäftseinheiten über dem Marktdurchschnitt gewachsen sind, dass sich der Umsatz in China nahezu verdoppelt und dass sich Auftragsbestands deutlich erhöht hat.

HOHER AUFTRAGSBESTAND

Dieser nahm aufgrund des starken Auftragseingangs zu. Letzterer wiederum stieg um knapp 14% in Schweizer Franken respektive um 11% in Lokalwährungen (LW) auf 250,6 Mio CHF. Ohne Berücksichtigung der Sias-Akquisition legte der Auftragseingang um 9,4% (LW +7,0%) zu. Der Umsatz wiederum legte um knapp 18% (LW +15%) auf 235,3 Mio CHF zu. Organisch betrug das Wachstum knapp 12%.

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) wuchs derweil um 16% auf 37,9 Mio CHF. Die EBITDA-Marge lag inklusive der Integrationskosten und Margenminderung im Zusammenhang mit der Sias-Übernahme bei 16,1% (VJ 16,3%). Die zugrundeliegende EBITDA-Marge (ohne Sias) verbesserte sich dagegen um 120 Basispunkte auf 17,5%.

Unter dem Strich resultiere ein um 9,7% auf 23,5 Mio gesunkener Gewinn. Die Abnahme begründet CFO Rudolf Eugster mit Integrationskosten für die Sias-Übernahme, der gegenüber dem Vorjahr normalisierten Steuerrate und einem niedrigeren Finanzergebnis - im Vorjahr hatte Tecan Absicherungsgewinne erzielt.

STARKES UMSATZWACHSTUM IN ASIEN

Der Bereich Life Sciences Business (Endkundengeschäft) steuerte 117,7 Mio (+9,5%) zum Umsatz bei. Wesentlich zum Wachstum beigetragen haben gemäss Martyr die neu eingeführten Plattformen Fluent und Spark sowie die wiederkehrenden Umsätze mit Serviceleistungen, Verbrauchsmaterialien und Reagenzien.

Das Geschäftssegment Partnering Business (OEM-Geschäft) erhöhte den Umsatz um 27% auf 117,6 Mio CHF und erreichte erstmals den gleichen Umsatzanteil wie Life Sciences. Auf organischer Basis, ohne Einbeziehung der Verkäufe von Sias, stieg der Umsatz in diesem Bereich um 13% in Lokalwährungen.

Regional betrachtet erzielte Tecan die grösste Umsatzsteigerung in Asien mit einem Plus von knapp 35%. Beide Segmente erhöhten dort den organischen Umsatz mit einer zweistelligen Wachstumsrate. In Europa legte der Umsatz um 27% zu, wobei das Wachstum gemäss Mitteilung vor allem vom Partnering Business getrieben wurde. In Nordamerika nahm der Umsatz um 2,9% zu. Dort habe vor allem das Sciences Business ein gutes Wachstum verzeichnet, heisst es weiter.

ZWEISTELLIGES UMSATZWACHSTUM FÜR GESAMTJAHR ERWARTET

In die zweite Jahreshälfte blickt Martyr zuversichtlich. Er gehe davon aus, dass das Unternehmen so wie im ersten Semester weitere Preiserhöhungen durchsetzen könne, sagte der CEO. Insgesamt entwickle sich das Geschäft entsprechend den Erwartungen des Unternehmens. Deshalb bestätige Tecan auch die bisherige Guidance.

Danach erwartet Tecan weiterhin einen zweistelligen Anstieg des Gruppenumsatzes in Lokalwährungen und einen weiteren Anstieg der zugrundeliegenden EBITDA-Marge um mindestens 50 Basispunkte; dies ohne Berücksichtigung von Sias und bereinigt um positive Einmaleffekte im Jahr 2015 (hauptsächlich Anpassungen der Personalvorsorgeverpflichtungen).

Der Markt quittiert das Halbjahresergebnis mit überdurchschnittlichen Kursaufschlägen: Bis gegen 11.55 Uhr gewinnen die Tecan-Valoren 6,9% auf 162,60 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,5% tiefer steht. Analysten würdigen vor allem den starken Auftragseingang als positiv. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung könnte sich die bisherige Guidance als zu konservativ erweisen, vermutet nun ein Analyst.

sig/ys