Zürich (awp) - Der Laborausrüster Tecan hat im ersten Halbjahr einen deutlichen Anstieg beim Auftragseingang und Umsatz verzeichnet. Unter dem Strich resultierte dennoch ein tieferer Gewinn als im Vorjahr. Belastet wurde das Ergebnis durch Integrationskosten für den im letzten Jahr übernommenen OEM-Anbieter Sias und dadurch, dass die Steuerrate im ersten Halbjahr 2015 deutlich niedriger und das Finanzergebnis durch vorübergehende Erträge aus Währungssicherungsmassnahmen um 4,0 Mio CHF höher ausfiel. Das Unternehmen bestätigt seine bisherigen Ziel für das Gesamtjahr.

Den Auftragseingang erhöhte Tecan im ersten Semester 2016 um knapp 14% in Schweizer Franken respektive um 11% in Lokalwährungen (LW) auf 250,6 Mio CHF. Ohne Berücksichtigung der Sias-Akquisition legte der Auftragseingang um 9,4% (LW +7,0%) zu. Aufgrund des starken Bestellungseingangs habe sich der Auftragsbestand deutlich erhöht, teilte Tecan am Dienstag mit.

ZUGRUNDELIEGENDE EBITDA-MARGE DEUTLICH GESTIEGEN

Der Umsatz legte um knapp 18% (LW +15%) auf 235,3 Mio CHF zu. Dies entspricht einem organischen Wachstum von knapp 12% (LW +9,2%).

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) wuchs derweil um 16% auf 37,9 Mio CHF. Die EBITDA-Marge lag inklusive der Integrationskosten und Margenminderung im Zusammenhang mit der Sias-Übernahme bei 16,1% (VJ 16,3%). Die zugrundeliegende EBITDA-Marge (ohne Sias) verbesserte sich dagegen um 120 Basispunkte auf 17,5%. Unter dem Strich resultiere ein Gewinn von 23,5 Mio, was einer Abnahme von 9,7% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Mit den vorgelegten Resultaten hat Tecan die Erwartungen von Analysten übertroffen. Die Experten hatten (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 229,5 Mio, einem EBITDA von 35,8 Mio und einem Reingewinn von 22,4 Mio CHF gerechnet.

STARKES UMSATZWACHSTUM IN ASIEN

Der Bereich Life Sciences Business (Endkundengeschäft) steuerte 117,7 Mio zum Umsatz bei, was einer Steigerung um 9,5% (LW +5,8%) entspricht. Wesentlich zum Wachstum beigetragen haben gemäss Mitteilung die neu eingeführten Plattformen Fluent und Spark sowie die wiederkehrenden Umsätze mit Serviceleistungen, Verbrauchsmaterialien und Reagenzien.

Das Geschäftssegment Partnering Business (OEM-Geschäft) erhöhte den Umsatz um 27% (LW +26,0%) auf 117,6 Mio CHF. Auf organischer Basis, ohne Einbeziehung der Verkäufe von Sias, stieg der Umsatz in diesem Bereich um 13% in Lokalwährungen.

Regional betrachtet erzielte Tecan die grösste Umsatzsteigerung in Asien mit einem Plus von knapp 35% auf 25,4 Mio. Beide Segmente erhöhten dort den organischen Umsatz mit einer zweistelligen Wachstumsrate. In Europa (ohne Schweiz) legte der Umsatz um 27% auf 85 Mio zu, wobei das Wachstum gemäss Mitteilung vor allem vom Partnering Business getrieben wurde. In Nordamerika nahm der Umsatz um 2,9% auf 81 Mio zu. Dort habe vor allem das Sciences Business ein gutes Wachstum verzeichnet, heisst es weiter.

ZWEISTELLIGES UMSATZWACHSTUM FÜR GESAMTJAHR ERWARTET

"Ich freue mich sehr über unser fortgesetztes starkes Umsatzwachstum und die weitere Steigerung der zugrundeliegenden Profitabilität im ersten Halbjahr 2016", sagte CEO David Martyr laut Mitteilung. Besonders erfreut zeigt sich der Unternehmenschef über den hohen Geldzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit sowie dem starken Wachstum im Partnering Business und in beiden Geschäftssegmenten in China.

Für das laufende Jahr bestätigt das Management die bisherige Guidance. Danach erwartet Tecan weiterhin einen zweistelligen Anstieg des Gruppenumsatzes in Lokalwährungen und einen weiteren Anstieg der zugrundeliegenden EBITDA-Marge um mindestens 50 Basispunkte; dies ohne Berücksichtigung von Sias und bereinigt um positive Einmaleffekte im Jahr 2015 (hauptsächlich Anpassungen der Personalvorsorgeverpflichtungen).

Tecan gehe für 2016 zudem weiter davon aus, dass die Integrationskosten im Zusammenhang mit der Übernahme von Sias einen mittleren einstelligen Millionenbetrag in Schweizer Franken erreichen werden, heisst es weiter. Ab 2017 rechnet die Gesellschaft mit einem positiven Gewinnbeitrag aus der Übernahme. Trotz dieser einmaligen Integrationskosten und dem Wegfall der positiven Einmaleffekte vom Vorjahr, wird ein EBITDA für das Geschäftsjahr 2016 mindestens auf einem vergleichbaren Niveau wie 2015 erwartet.

sig/ys