FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Dienstag mit kleineren Aufschlägen gestartet. Die Anleger setzen auf die neue US-Regierung unter Joe Biden und sein Hilfspaket für die US-Wirtschaft. Bereits einen Tag vor der mit Spannung erwarteten Amtseinführung Bidens wird sich die designierte Finanzministerin und ehemalige Fed-Chefin Janet Yellen für eine starke Stimulierung der US-Wirtschaft in ihrer heutigen Rede vor dem Finanzausschuss des Senats einsetzen.

Der DAX gewinnt 0,3 Prozent auf 13.894 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.612 Punkte nach oben. In Deutschland steht klar im Fokus, wie lange der Lockdown in Deutschland zunächst verlängert wird. Nicht klar ist zudem, ob es zu weiteren Einschränkungen kommen wird. Hier wird auf die Videokonferenz von Bundeskanzlerin Merkel mit den Länder-Ministerpräsidenten zur Corona-Lage gewartet. Nach den bereits geführten Gesprächen könnte es hier schnell zu einer Einigung kommen.


   Conte dürfte auch Vertrauensabstimmung im Senat überstehen 

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat derweil eine Vertrauensabstimmung im italienischen Unterhaus gewonnen - über die Zukunft seiner Regierung entscheidet jedoch am Dienstag der Senat. Beobachter erwarten, dass Conte auch dort die nötigen Stimmen bekommen wird, um im Amt zu bleiben, ohne jedoch über eine stabile Mehrheit für seine Regierung zu verfügen. Für die Finanzmärkte ist die Regierungskrise in Rom bislang ein untergeordnetes Thema. Mit den Kursen in Mailand geht es um 0,4 Prozent nach oben.

Der Produktionsbericht der Bergbaukonzerns Rio Tinto (plus 0,7 Prozent) zeigt den Jefferies-Analysten zufolge, dass die Eisenerzproduktion in der Pilbara-Region im vierten Quartal 2020 um 2 Prozent höher als erwartet ausgefallen ist. Auch die Volumina bei Aluminium und abgebautem Kupfer überzeugten leicht positiv. Die Prognose für 2021 beinhalte wenig Überraschendes, wobei mögliche Preissteigerungen eine eventuell geringere Produktion ausgleichen sollten. Für Jefferies ist die Aktie unverändert ein Kauf.

Unter Druck stehen am Dienstag die Aktien von Schokohersteller Lindt (minus 2,6 Prozent). Grund ist der stärkere Rückgang des organischen Wachstums als erwartet. Im zweiten Halbjahr ging er um 4,8 Prozent zurück, merken die Analysten von Bernstein an. Dies habe zwar innerhalb der vom Unternehmen ausgegebenen Spanne von minus 5 bis 7 Prozent gelegen, jedoch sei der Konsens mit nur minus 3 Prozent optimistischer gewesen. Lindt leidet unter der Corona-Pandemie, besonders der Einbruch des Ostergeschäfts machte sich im Umsatz bemerkbar.

Freundlich wird der Ausblick von Alstom (plus 3,2 Prozent) im Handel aufgenommen. Sowohl der fürs Jahr als auch der mittelfristige bis 2023 wurden bestätigt. Der Bahnmarkt belebe sich wieder, die Produktion sollte im zweiten Fiskalhalbjahr wieder ansteigen und die Liquiditätslage sei gut. Im dritten Fiskalquartal habe es mehrere Großaufträge aus Europa und Asien gegeben, vor allem aus Indien.


   S&T und Logitech nach Zahlen gesucht 

Für die Aktie von S&T geht es um 6,4 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen überraschend Zahlen und einen Ausblick abgegeben hat. Nach einer ersten Einschätzung aus dem Handel verlief das vierte Quartal überraschend gut. Nach Mittelfristzielen geht es für Telefonica Deutschland um 0,9 Prozent nach unten. Als etwas enttäuschend stuft Citigroup die Dividendenaussagen des Unternehmens ein.

Das Wachstum ist bei Logitech (plus 3,5 Prozent) auch im dritten Geschäftsquartal wieder stark. Getrieben von der Nachfrage aus dem Homeoffice sowie einem guten Weihnachtsgeschäft konnten die Schweizer den operativen Gewinn bei einem kräftigen Umsatzwachstum mehr als verdreifachen. Der Umsatz kletterte um 85 Prozent, hier hatten die Analysten der UBS mit einem Plus von 56 Prozent gerechnet. Da auch die Bruttogewinnmarge über Erwartung ausfiel, konnte das Ergebnis nur positiv überraschen.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.611,39       0,24          8,72        1,65 
Stoxx-50                3.196,51       0,39         12,26        2,84 
DAX                    13.886,17       0,27         37,82        1,22 
MDAX                   31.318,52       0,36        112,04        1,70 
TecDAX                  3.289,59       0,55         18,15        2,39 
SDAX                   15.227,75       0,49         74,49        3,13 
FTSE                    6.748,61       0,42         27,96        4,03 
CAC                     5.629,74       0,22         12,47        1,41 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut     +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,52                     0,01       -0,76 
US-Zehnjahresrendite        1,11                     0,02       -1,57 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Di, 8:23 Uhr  Mo, 17:32h   % YTD 
EUR/USD                   1,2112     +0,28%        1,2089      1,2079   -0,8% 
EUR/JPY                   125,96     +0,57%        125,82      125,23   -0,1% 
EUR/CHF                   1,0770     +0,11%        1,0775      1,0756   -0,4% 
EUR/GBP                   0,8907     +0,17%        0,8897      0,8896   -0,3% 
USD/JPY                   104,00     +0,28%        104,07      103,68   +0,7% 
GBP/USD                   1,3599     +0,11%        1,3589      1,3578   -0,5% 
USD/CNH (Offshore)        6,4904     -0,09%        6,4969      6,4961   -0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                37.222,25     +2,07%     36.600,00   36.171,50  +28,1% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  52,62      52,36         +0,5%        0,26   +8,5% 
Brent/ICE                  55,34      54,75         +1,1%        0,59   +7,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.843,69   1.837,40         +0,3%       +6,29   -2,9% 
Silber (Spot)              25,24      25,38         -0,5%       -0,13   -4,4% 
Platin (Spot)           1.102,75   1.083,95         +1,7%      +18,80   +3,0% 
Kupfer-Future               3,62       3,62         +0,4%       +0,02   +3,0% 
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January 19, 2021 04:02 ET (09:02 GMT)