Zürich (awp) - Die Aktien des Bankensoftwareherstellers Temenos sind am Freitag mit schweren Verlusten in den Handel gestartet und haben sich davon bislang nicht erholt. Das am Vorabend veröffentlichte Ergebnis zum dritten Quartal fällt uneinheitlich aus. Während der bereinigte operative Gewinn den Analystenerwartungen gerecht wird, bleiben Umsatz und Gewinn je Aktie dahinter zurück. Analysten wiegen jedoch praktisch jeden guten Kommentar mit einem negativen auf.

Um 10.10 Uhr sacken Temenos Namen um 12,7 Prozent auf 116,55 Franken ab. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert derweil um 0,2 Prozent im Plus.

Während die Lizenzeinnahmen wachsen konnten, stösst das Kontraktvolumen bei den Analysten auf viel Kritik. Umsatz und EBIT seien in Ordnung, allerdings liege das jährliche Vertragsvolumen für Lizenzen unter den Erwartungen. "Unserer Meinung nach ist das nicht genug, um die Aktie zu stützen", heisst es dazu in einem Kommentar von Morgan Stanley.

Auch bei Goldman Sachs äussert sich der zuständige Analyst sehr zurückhaltend. Er bezeichnet das Abschneiden im dritten Quartal als "durchwachsen" und warnt vor einem immer intensiveren Wettbewerb unter den Anbietern und höherer Fluktuation.

Trotz einer tiefen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr zeige das Unternehmen erneut ein enttäuschendes Quartal, schreibt auch UBS-Experte Hannes Leitner. Seines Erachtens hat das Kundenwachstum nach der Pandemie noch kein wirkliches Momentum erreicht. Auch bei Barclays stört man sich am schwachen Kontraktvolumen. Er habe sich zudem "einen etwas stärkeren Anstieg der SaaS-Umsätze gewünscht", wie der zuständige Analyst schreibt.

Weniger kritisch sieht es der Analyst von Bryan, Garnier & Co. So seien mit Ausnahme des Kontraktvolumens bei "Software as a Service" die Ergebnisse über den Erwartungen gelegen. Er bekräftigt in der Folge sein Buy-Rating.

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