Paris (Reuters) - Für die Anleger haben sich die Pläne des Medienkonzerns Vivendi für einen Börsengang der Tochter Universal Music Group schon jetzt als Hit erwiesen: Anteilsscheine der Franzosen legten am Montag um knapp zwanzig Prozent zu.

An der Börse war Vivendi damit knapp 31 Milliarden Euro wert. Der Konzern hatte am Wochenende Pläne vorgelegt, nach denen rund 60 Prozent des Kapitals von Universal mit Stars wie Lady Gaga und Taylor Swift über den Weg einer Sonderdividende an die Anteilseigner verteilt werden soll. Die Aktien sollen dann an der Amsterdamer Börse notiert werden.

Der französische Milliardär Vincent Bollore kann mit den Plänen Werte heben und zugleich weiter entscheidenden Einfluss auf Universal nehmen, das als Kronjuwel Vivendis angesehen wird. Nach dem Ende der Transaktion, der die Vivendi-Anteilseigner noch Ende März zustimmen müssen, wären Universals größte Einzelaktionäre Viviendi sowie ein Konsortium um den chinesischen Internetriesen Tencent mit jeweils rund 20 Prozent. Auf Bollore entfielen 16 Prozent. Doch der kontrolliert auch 27 Prozent der Vivendi-Anteile - direkt und indirekt kommt er damit auf rund 36 Prozent an Universal.

Investoren hatten Vivendi Insidern zufolge immer wieder aufgefordert, Universal zu versilbern - schließlich sei der Markt mit billigem Geld geflutet, die Musik-Industrie habe dank der Einnahmen aus Streaming-Diensten ihre tiefe Krise hinter sich gelassen. Bei Bollore stießen sie den Insidern zufolge auf offene Ohren, er beschleunigte bereits existierende Pläne für eine Transaktion. Analysten der Bank JPMorgan taxierten den Wert von Universal auf rund 40 Milliarden Euro.